Ein vorbeifahrender Chauffeur habe um etwa 4 Uhr morgens den Brand im Industriequartier zwischen Lenzburg und Niederlenz bemerkt, sagt Polizeisprecher Bernhard Graser auf Anfrage von Radio SRF. Als die Feuerwehr eintraf, sei eine Holzhalle bereits im Vollbrand gestanden.
«Rasend schnell haben sich die Flammen ausgebreitet, innert kürzester Zeit standen vier Gebäude in Vollbrand», erklärt Bernhard Graser. Die Einsatzkräfte beschränkten sich deshalb in erster Linie darauf, das grosse Hauptgebäude zu schützen. Die vier Holzschöpfe seien aber komplett abgegbrannt.
Neben der Feuerwehr Lenzburg standen vier weitere Feuerwehr-Korps im Einsatz. Unter anderem wurden mehrere Auto-Drehleitern eingesetzt. Die Löscharbeiten seien inzwischen abgeschlossen, heisst es bei der Polizei. Verletzt wurde niemand.
Millionenschaden befürchtet
«Nach ersten Schätzungen müssen wir von einem Millionenschaden ausgehen», erläutert Graser weiter. In den Hallen seien diverse Kleingewerbler eingemietet gewesen. Offenbar wurden auch Wohnmobile eingelagert. «Im Brandschutt sind Fahrzeuge erkennbar, ab und zu explodierten auch Gasflaschen», erzählt der Polizeisprecher. Allerdings müsse man den Schaden jetzt im Kontakt mit den Mietern erst genau erheben. «Es dürfte aber manche böse Überraschung geben für die Geschädigten», so Graser.
Die Ermittlungen zur Brandursache wurden inzwischen aufgenommen. «Wir wissen, in welchem Gebäude das Feuer ausgebrochen ist, aber das wird jetzt mühsame Kleinarbeit, um die Ursache zu finden», umschreibt Bernhard Graser den Stand der Erkenntnisse. Die Ermittlungen dürften schwierig sein. «Die Holzgebäude sind komplett abgebrannt, der Schutt türmt sich meterhoch.»
Neben der Spurensuche vor Ort werde die Polizei nun auch möglichst viele Mieter einvernehmen. «Wir müssen zum Beispiel fragen, ob am Vorabend spezielle Arbeiten ausgeführt wurden oder wie genau die elektrischen Anlagen aussehen», erklärt Graser.
Das Industriequartier zwischen Lenzburg und Niederlenz beherbergte früher die bekannte Spielzeug- und Kinderwagenfabrik Wisa-Gloria. Inzwischen sind in den alten Hallen Kleingewerbe, Büroräume und Kultur-Institutionen beheimatet.