In den Kantonen Aargau und Solothurn gab es in den vergangen Monaten immer wieder Debatten über die Löhne der Chefs. Im Kanton Aargau diskutierte etwa der Grosse Rat darüber, wie viel der Präsident der Kantonalbank verdienen darf. Im Kanton Solothurn waren es die Nebeneinkünfte der Regierungsräte mit Verwaltungsratsmandaten.
Während sich die Kantonsverwaltung um Transparenz bemüht, halten sich die staatsnahen Betriebe zurück. Die Aargauische Kantonalbank etwa wollte nicht kommentieren, wie gross die Lohnunterschiede sind. Allerdings war schon früher bekannt geworden, dass der CEO der Bank etwa 64‘000 Franken pro Monat verdient. Bei dieser Zahl ist klar, dass die Bank die Forderung der 1:12-Initiative kaum erfüllt. Sonst müsste der tiefste Lohn nämlich über 5000 Franken betragen.
Auch nicht viel transparenter sind die Kantonsspitäler Aarau und Baden. Genaue Zahlen wollen beide nicht bekannt geben. Es heisst einzig, dass einzelne Chefärzte mehr verdienen als mit der Initiative möglich wäre. Ein grosser Teil des Einkommens machen dabei für die Chefärzte die Honorare aus. Diese erhalten sie, wenn sie Privatpatienten behandeln.
Regierungsrat verdient am besten
Transparenter als die Spitäler in Aarau und Baden sind die Spitäler Solothurn. Dort verdient ebenfalls ein Chefarzt den Spitzenlohn und zwar 43‘000 Franken pro Monat. Der tiefste Lohn ist 3500 Franken. Die Spitäler haben die entsprechenden Zahlen der Solothurner Zeitung bestätigt. Die 1:12-Initiatve erfüllen die Solothurner Spitäler damit nur ganz knapp nicht.
In der Kantonsverwaltung sind die Lohnunterschiede geringer. Die tiefste Lohnklasse in den Kantonen Aargau und Solothurn liegt bei rund 2700 Franken pro Monat. Allerdings zahlen die Kantone so wenig nur in ganz speziellen Fällen, etwa für Personen ohne Ausbildung, welche man probeweise anstellt.
Gut acht Mal mehr verdienen die Regierungsräte. Im Kanton Solothurn erhalten die Regierungsräte 21‘000 Franken. Im Aargau sind es noch 2000 Franken mehr pro Monat. Dies sind gleichzeitig auch die höchsten Löhne in den beiden Kantonen. Allerdings können die Regierungsräte und Chefs Mandate in der Privatwirtschaft annehmen und so ihre Löhne aufbessern.