Es ist Freitagmorgen, 9.15 Uhr, und beim Solothurner Landhaus stehen die Filmtage-Besucher bereits Schlange. «Yalom's Cure» von Sabine Gisiger steht als erstes auf dem Programm. Die Menschenschlange zieht sich von der Kasse über die Treppen bis hinunter zum Eingang vom Landhaus.
Dass man so lange anstehen muss, nehmen die meisten mit Humor. Für manche langjährige Filmtage-Besucher wird es aber immer schlimmer. „Man muss immer länger anstehen und immer früher hier sein“, erklärt ein Mann in der Umfrage. Dennoch lohne sich das Anstehen, fügt der Mann hinzu.
Besucher aus der ganzen Schweiz
Unter all den Menschen sind nicht nur Solothurnerinnen und Solothurner. Eine kleine Umfrage vor Ort zeigt: Für den ersten Film am Freitagmorgen reisen die Besucher auch aus anderen Kantonen an. Aargauer, Berner und Zürcher sind unter den Besuchern, sogar aus der Romandie sind bereits Filmtage-Fans angereist.
Über Mittag lebt die Stadt Solothurn
Die Restaurants sind gut besetzt. Indisch essen in der Jugendherberge Solothurn ist längst kein Geheimtipp mehr während den Filmtagen. Und allen voran ist natürlich die älteste Genossenschaftsbeiz der Schweiz, das Restaurant Kreuz, der Treffpunkt über Mittag schlechthin. Die Holztische sind stets besetzt, die Stimmung geschäftig.
Die Filmtage Solothurn sind für die Stadt längst auch wirtschaftlich relevant. Gewerbetreibende freuen sich über rund 65‘000 Besucher pro Filmfestival. Das Logo der Filmtage ist an jeder Säule, an jedem Schaufenster gut sichtbar platziert. Die Stadtbeleuchtung wird den Filmtagen angepasst. Was in den 60er-Jahren klein angefangen hat, ist unterdessen ein Grossanlass.
Die Solothurner Filmtage dauern eine ganze Woche. 185 Filme werden gezeigt, noch bis am 29. Januar.