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Kubo-Futuristisches Bild: Das Bergwerk wird in eckigen Formen angedeutet, daneben prominent ein Viadukt, im Hintergrund Felsen.
Legende: Das Ölbild «Die Bergwerke von L'Estaque», welches um 1927 entstanden ist. In diesem Stil gestaltete Morach auch Plakate. zvg

Aargau Solothurn Grosses Geschenk für das Oltner Kunstmuseum: Die Sammlung Morach

Vierzig Jahre nach dem Tod des Malers Otto Morach (1887-1973) schenkt dessen Neffe Hugo Stüdeli dem Kunstmuseum Olten eine grosse Sammlung: Das Museum freut sich ausserordentlich und stellt die Bilder quasi per sofort aus.

Eine erste Retrospektive widmete das Oltener Museum Otto Morach bereits 1972. Die Anlässe waren dessen 85. Geburtstag und die Verleihung des Kunstpreises des Kantons Solothurn. Seither figurierte der Künstler immer wieder in Ausstellungen des jetzt beschenkten Museums.

Der Zuwachs besteht aus 123 Ölbildern aus allen Schaffensphasen. Diese ergänzen Hauptwerke in der museumseigenen Sammlung wie «Kirchenraum in Paris» (1912), «Sterben im Krieg» oder «Selbstbildnis mit der roten Blume» (beide 1915). Gezeigt werden die geschenkten Gemälde in einer regelmässig wechselnden «Schaulager-Situation». Die Vernissage ist bereits am Samstag, nur eine Woche nachdem die Bilder in Olten angekommen sind.

Bedeutende Sammlung

Im Hinblick auf einen Neu- oder Umbau des Museums gewinnt diese substantielle Bereicherung an Bedeutung. Unter Einbezug bereits vorhandener Werke von Morachs Künstlerkollegen Fritz Baumann, Arnold Brügger, Oscar Lüthi und Fritz Pauli kann das Kunstmuseum Olten jetzt ein wichtiges Kapitel der schweizerischen Moderne mit neuen Schwerpunkten dokumentieren.

Otto Morach wurde in Hubersdorf (SO) geboren, bildete sich von 1909 bis 1913 in Paris zum Maler aus und unterrichtete von 1919 bis 1953 - ab 1930 als Leiter der Fachklasse für angewandte Malerei - an der Kunstgewerbeschule in Zürich, wo er auch starb.

Prägende Einflüsse aus Paris

Ein Schwarz-Weiss-Bild des Kunstmalers in einem Atelier der Schule, daneben eine junge Studentin.
Legende: Otto Morach als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Zürich (ca. 1950). zvg

In Paris malte und zeichnete er im legendären Atelierhaus «La Ruche» zusammen mit den Freunden Fritz Baumann und Arnold Brügger an der Seite von Chagall, der in Intérieurs und Porträts Spuren hinterliess. Prägende Anregungen empfing Morach direkt von Félix Vallotton und aus dem Studium der Werke von Cézanne und Robert Delaunay.

Der zu den Pionieren des schweizerischen Marionettentheaters zählende Künstler stand den Zürcher Dadaisten nahe. Von 1918 bis 1922 war er Mitglied der avantgardistischen Künstlergruppe «Das Neue Leben», der auch Sophie Taeuber-Arp, Hans Arp, Fritz Baumann, Augusto Giacometti und Marcel Janco angehörten.

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Mit seinen Farblithografien «Bremgarten-Dietikon-Bahn» und «Der Weg zur Kraft u. Gesundheit führt über Davos» schuf Morach Ikonen der modernen Schweizer Plakatkunst.

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