Noch vor 30 Jahren ging es dem Hallwilersee gar nicht gut. Der See war völlig überdüngt, stand kurz vor dem ökologischen Kollaps. In der Zwischenzeit hat der Kanton Aargau viel unternommen, um den See wieder gesund zu machen. Heute wird der See zwar noch belüftet, die Sanierung ist aber praktisch abgeschlossen.
Dennoch bleiben die Felchen ein Sorgenkind des kantonalen Fischereiverantwortlichen David Bittner. Bis jetzt konnte kein Hinweis darauf gefunden werden, dass sich die Fische natürlich vermehren.
Um ganz sicher zu gehen, hat der Kanton nun 31 Millionen Felchen-Eier markiert und ausgesetzt. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass sich die Felchen überhaupt nicht natürlich vermehren im Hallwilersee, so wären gemäss Bittner dringende Massnahmen nötig.
Gegenüber Radio SRF betont David Bittner, der Aargau sei bereits in Gesprächen mit anderen Kantonen und mit Experten der ETH. Gemeinsam diskutiere man, wie man die Naturverlaichung der Felchen noch genauer unter die Lupe nehmen könnte.
Beispielsweise durch ein gezieltes experimentelles Exponieren und Analysieren von Eiern. Bittner: «Wir wollen schauen, was stimmt da eigentlich nicht, wieso entwickeln sich die Eier nicht.» Erst danach könne man Massnahmen ergreifen, um das höchste Ziel der Hallwilerseesanierung zu erreichen, «die natürliche Verlaichung und Fortpflanzung der Felchen».