Eigentlich wäre der Kampf um den direkten Aufstieg in der Handball Nationalliga A schon seit über zwei Wochen entschieden: Der HSC Suhr Aarau holte am 30. April auswärts gegen Endingen ein Unentschieden 29:29 und festigte damit seinen Platz an der Tabellenspitze – und den direkten Aufstieg.
Juristisches Hick-Hack
Doch wirklich klar ist seither nichts mehr: Zuerst wehrt sich der TV Endingen , weil er in einer entscheidenden Situation um mehrere Sekunden betrogen worden sei. Endingens Rekurs wird daraufhin zuerst ignoriert, dann an die nächste Gerichtsinstanz weitergezogen und zuletzt erhält Endingen doch noch Recht: Das Spiel soll wiederholt werden. Und nun wehrt sich auch der HSC Suhr Aarau.
«Der Entscheid eines Schiedsrichters ist nicht anfechtbar», hält Thomas Kähr entgegen, Co-Präsident des HSC Suhr Aarau. Er bestätigt eine Meldung der Aargauer Zeitung. Ausserdem macht Kähr den TV Endingen für allfällige Fehler verantwortlich: «Der TV Endingen hat das Spiel ausgetragen und war verantwortlich für Hilfspersonal und Zeitmessung vor Ort.»
Suhr Aarau findet den Fall «grotesk»
Thomas Kähr geht noch weiter und nervt sich über das Team aus Endingen: «Es ist einfach grotesk, wenn der Verein sein eigenes Unvermögen nutzen will, um nochmals eine Chance zu haben für den direkten Aufstieg in die Nationalliga A.»
Ja, das Verhältnis zwischen den beiden Aargauer Clubs sei belastet, findet Kähr. Er würde sich wünschen, dass der TV Endingen seinen Rekurs zurückzieht. Denn: Fair sei die jetzige Ausgangslage nicht. «Unser Team hat Ende April die Medaillen vom Verband erhalten und danach die Trainings eingestellt», erklärt Kähr. Die ausländischen Spieler reisten nach dem geglückten Aufstiegskampf nach Hause.
Ungleich lange Spiesse?
Nun ist das Team des HSC Suhr Aarau erneut beisammen und trainiert wieder, für ein mögliches Wiederholungsspiel. Endingen hingegen habe stets trainiert im Bewusstsein, dass die Barrage noch ansteht. «Die Spiesse sind nicht gleich lang», moniert Kähr.
Das Verbandssportgericht wird bald entscheiden, wer Recht hat und ob das Spiel wiederholt wird. Dann ist klar, wer tatsächlich in die Handball-Nationalliga A aufsteigen wird und endlich jubeln darf.