Schuld an den übervollen Lagern sei der lange Winter, sagt Daniel Aebli, Personal- und Kommunikationschef beim Stahlwerk Gerlafingen. Die Kälte habe viele Bauarbeiten behindert, zum Beispiel das Betonieren. Das Stahlwerk sei deshalb auf den Armierungseisen sitzen geblieben, die Lager hätten sich immer mehr gefüllt, «im Moment wissen wir of nicht mehr, wo wir die neu produzierten Eisen lagern sollen», erklärt Aebli weiter.
Normale Verhältnisse in den Lagern schaffen
Zwar habe die Bautätigkeit in letzter Zeit wieder angezogen und damit auch der Verkauf von Armierungseisen, trotzdem komme die Firma nicht um die geplante Massnahme herum, betont Aebli. Mit der Kurzarbeit Anfang Mai will das Stahlwerk wieder für normale Verhältnisse in seinen Lagern sorgen. Eine Woche lange würde kein Stahl produziert, die Lager würden sich leeren, und die Produktion nicht mehr behindern.
Anschliessend rechnet Aebli wieder mit einem normalen Geschäftsgang in diesem bauabhängigen Bereich. Die Auslieferung von Stahl habe sich innert weniger Tage vervierfacht, bestätigt er einen Bericht der «Solothurner Zeitung». Deshalb sind ausser der Kurzarbeit Anfang Mai keine weiteren Massnahmen geplant.
Kanton muss noch das Einveständnis geben
Von der Kurzarbeit betroffen wären 138 Mitarbeiter, die so zu einer zusätzlichen Ferienwoche kämen. Noch ist die Massnahme aber nicht definitiv, ausstehend ist das Einverständnis des Kantons Solothurn. Was hingegen schon vorliegt, ist das OK der internen Personalkommissionen. das teilt das Stahlwerk mit
Wenn Kurzarbeit normalerweise erste Anzeichen einer Krise sind, so scheint dies im Fall des Stahlwerks nicht zuzutreffen. Sein Unternehmen plane keinen Personalabbau wegen Überkapazitäten, hält Aebli fest, im Gegenteil: Im Fokus stehe vielmehr ein Ausbau beim Personal, um die Stahlproduktion rund um die Uhr sicherzustellen.