Ruedi Oeschger aus dem Gansinger Ortsteil Galten erinnert sich gut, wie früher fast jede Familie das eigene Schwein schlachtete. «Ein richtiges Restaurant gab es bei uns nicht, aber jedes Haus war ein Restaurant. Jeder wurde bewirtet.» Zu diesen Metzgeten traf sich jeweils das halbe Dorf. Was nicht haltbar gemacht werden konnte musste sofort gegessen werden.
Heute gibt es diese Hausmetzgeten kaum mehr, aus verschiedenen Gründen: Weniger Landwirtschaft, zu unhygienisch, zu viele Vorschriften. Nicht einmal die Metzger schlachten noch selber, sie beziehen ihr Fleisch aus den grossen Schlachthöfen. Das Töten der Tiere ist dort industrialisiert, es wird verdrängt, nur die Direktbeteiligten wissen, wie Tiere sterben und dass dabei viel Blut fliesst.
Mithelfen beim Wursten
Der Metzgete-Club will seinen Mitgliedern wieder bewusst machen, dass zum Leben das Töten gehört, er will auch zeigen, wie wertvoll ein Tier wie ein Schwein ist. Deshalb kauft der Verein alle vier Jahre ein Schwein und lässt es vom Team des Restaurants Gartenlaube in Gansingen töten, zerlegen und verarbeiten.
Das Publikum ist hautnah dabei, wer will, kann auch selber bei der Produktion der Blut- und Leberwürste mithelfen. Am Mittag trifft sich die Gesellschaft zu einem ersten Imbiss im Restaurant, es gibt Koch- oder Kesselfleisch. Es ist Fleisch eher minderer Qualität, das im Wasser gekocht wird.
Viel Fleisch am Abend
Am Abend dann das grosse Essen: Der Sud, in dem das Kesselfleisch gekocht wurde, wird als Suppe serviert. Dann kommen die Blut- und Leberwürste, dazu Rösti und Sauerkraut. Als dritter Gang wieder eine Portion Kesselfleisch, zum Abschluss Schweinsbraten mit Teigwaren. Die Gäste verlassen das Lokal mit vollem Magen und sehr vielen bleibenden Eindrücken.