Den Oltner Stadtkern beleben, das war die Idee einer Gruppe von Privaten. Unter der Leitung von Yves Stuber, Herausgeber des Oltner Magazins «Kolt», wurden daraufhin innert kurzer Zeit über 15'000 Franken gesammelt. Sechs grosse, farbige Plastikmöbel namens «Enzo» kaufte die Gruppe daraufhin mit dem Geld.
Guerilla-Aktion mit «Enzo»
Doch im Stadtkern wollten die Oltner Behörden die Möbel nicht haben. Stattdessen werden jeweils drei bei der Fachhochschule Nordwestschweiz und auf der Schützenmatte aufgestellt. Doch nun steht ein Möbel seit Samstag trotzdem auf der Kirchgasse, mitten im Oltner Stadtkern.
«Davon wusste ich nichts und habe damit auch nichts zu tun», beteuert Stuber auf Anfrage des SRF-Regionaljournals Aargau Solothurn. Er erklärt einzig, dass er bei der Stadt um eine Bewilligung gebeten habe, die sechs Möbelstücke im Stadtkern zu taufen und dort sechs Tage stehen zu lassen. Das habe die Stadt abgelehnt.
Keine Erwartungen wecken
Dies bestätigt Oltens Stadtschreiber, Markus Dietler. Die Leute hätten sonst das Gefühl, die Möbel würden dort stehen bleiben. «Da weckt man völlig falsche Erwartungen», erklärt Dietler. Und tatsächlich: Der lila «Enzo» wird von den Oltnern bereits rege genutzt.
Yves Stuber versteht deshalb dieses Argument nicht. «Offensichtlich besteht ein klarer Wunsch aus der Bevölkerung nach Möblierung des Stadtkerns, es müssen ja nicht diese Möbel sein», meint der Projektinitiant. Die Stadt wolle sich einfach partout nicht äussern und mit dieser Situation auseinandersetzen, meint Stuber.
Möbel muss nun weg
Was geht nun mit dem Möbelstück? «Das Möbel wird – sofern noch dort – am Dienstag entfernt, auf Kosten des Besitzers», erklärt Dietler. Das heisst: Die Initianten unter Yves Stuber müssen dafür bezahlen. Wie hoch die Kosten sein werden, weiss Dietler nicht. Stuber will sich dazu noch nicht äussern.
Die Stadt habe ja auch das ursprüngliche Begehren abgelehnt, die Möbel dort aufzustellen, erklärt auf Anfrage auch Franco Giori, Leiter Öffentliche Sicherheit der Stadt Olten.Deshalb sei auch für kurze Zeit beschränkte Ausstellung der Möbel inklusive einer geplanten Taufe nicht möglich gewesen.
Zu viel zu tun für den Werkhof
Das sei nur konsequent, fügt Markus Dietler an. Und noch ein anderer Grund spreche grundsätzlich gegen die Möbel: Es sei ein zu grosser Aufwand, wenn der Werkhof diese immer wieder hin und her transportieren müsse. «Wir hatten innert dreier Monate bereits an 30 Tagen Veranstaltungen im Stadtkern», erklärt Dietler.