Die Solothurner Gemeinde Feldbrunnen und ihre gut 900 Einwohner haben im wahrsten Sinn des Wortes ein Luxus-Problem: Dank dem sehr tiefen Steuerfuss von 60 Prozent kommen vor allem Reiche ins Dorf. Günstiger Wohnraum fehlt, damit auch Familien und folglich Kinder. Im nächsten Schuljahr müssen bereits Klassen zusammengelegt werden. Ein neues räumliches Leitbild hätte dies ändern sollen.
Doch daraus wird vorerst nichts. Laut Solothurner Zeitung haben 90 von 131 anwesenden Stimmbürgern das Leitbild gar nicht erst sehen wollen. Sie traten nicht auf das Geschäft ein und schickten es zurück an den Absender, also an den Gemeinderat und die Spezialkommission.
Offensichtlich haben einzelne Punkte im Leitbild stark polarisiert.
Sehr umstritten war eine mögliche Umzonung des Sportplatzes in Wohnraum. Dort hätte der Gemeinderat gerne günstigen Wohnraum gebaut, speziell für Familien. Doch ausgerechnet einen Sportplatz umzonen, das kam nicht gut an, bestätigt Panzer. Das war aber nicht der einzige Knackpunkt.
Kritik an Mitgliedern der Spezialkommission
Peter Reinhart gehörte zu denjenigen Bürgern, welche die Rückweisung des Leitbildes an der Gemeindeversammlung ausgelöst haben. Auf Anfrage des Regionaljournals Aargau Solothurn weist er auf einen Umstand hin, der aus seiner Sicht in Feldbrunnen vielen Leuten sauer aufstösst.
In der Spezialkommission sitzen auch ehemalige Gemeinderäte aus Feldbrunnen, welche jungen Kräften Platz machen sollten, so die Kritik. Das spürte auch die Gemeindepräsidentin Anita Panzer an der letzten Gemeindeversammlung vom Dienstag.
Die Zusammensetzung der Kommission ist offenbar umstritten.
Sie macht aber auch klar, dass der amtierende Gemeinderat bei diesem Geschäft mehr als nur involviert war und dem räumlichen Leitbild in seiner jetzigen Form klar zugestimmt hat.
Weiteres Vorgehen ist offen
Wie weiter in Feldbrunnen? Gemeindepräsidentin Anita Panzer will nun mit dem Gesamtgemeinderat zusammen über die Bücher gehen. In welche Richtung die Gespräche gehen, ob also ein neues Leitbild erarbeitet wird oder ob die Spezialkommission neu zusammen gesetzt wird, ist offen.