Aargau Solothurn - «Ich getraute mich kaum meine neugeborenen Kinder anzufassen»
Die Zwillinge Emir und Emina kamen als Frühgeburten in der 29. Schwangerschaftswoche im Kantonsspital Aarau KSA auf die Welt. Bei der Geburt waren sie nur gerade 1 Kilo 190 Gramm, beziehungsweise 1 Kilo 450 Gramm schwer. Für Mutter Armela Selimbasic war der erste Monat eine Zeit voller Angst.
Angefangen hatte die Schwangerschaft von Armela Selimbasic wie manch andere auch: es war ihr oft schlecht. Schon bald folgten aber ernsthafte Komplikationen und die werdende Mutter musste Bettruhe halten.
Perinatalzentrum am KSA
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Seit 2014 arbeiten die zwei Abteilungen Geburtshilfe und Neonatologie am KSA noch enger zusammen. Damit sollen Frauen und ihre Kinder die Hilfe erhalten, die sie vor, während und nach der Geburt benötigen. Das Perinatalzentrum wird von Monya Todesco, Chefärztin Geburtshilfe und Perinatalmedizin, und Philipp Meyer, Chefarzt Neonatologie, geleitet.
In der 29. Schwangerschaftswoche platzte dann eine der Fruchtblasen. Es musste schnell gehen, es brauchte ein Kaiserschnitt. Die Kinder kamen direkt auf die Neonatologie, da sie - wie bei Frühgeborenen üblich - Probleme mit der Atmung hatten.
«Ich getraute mich kaum meine Kinder anzufassen»
Die Nacht nach dem Kaiserschnitt war für Armela Selimbasic schlimm: «Die Zeit, in der ich sie nicht sehen konnte, war schwer zu ertragen». Und als sie sie am Mittag nach dem Kaiserschnitt endlich sehen konnte, war es ein Schock: «Man steht nebendran, man kann ihnen nicht helfen, man getraucht sich kaum, sie anzufassen, damit es ihnen nicht zu viel wird», erinnert sich die Mutter.
Zwei, beziehungsweise drei Wochen mussten die Zwillinge im Brutkasten auf der Intensivstation bleiben, dann kamen sie auf die sogenannte «Intermediate Care» - jenen Teil der Neonatologie des Kantonsspitals Aarau für Kinder, die keine vollständige Beatmung mehr brauchen. Dort liegen Emir und Emina in Wärmebettchen. Emir braucht zusätzlich noch eine einfache Atemhilfe.
«Die zwei werden ein gutes Leben haben»
Die Zwillinge Emina und Emir sind über den Berg. Für Philipp Meyer, Chefarzt Neonatologie, gibt es keinen Hinweis, dass noch etwas dazwischen kommen könnte: «Ich denke, dass die zwei in ein gutes Leben starten können und auch später ein gutes Leben haben werden.»
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