Immer wenn im Kanton Aargau die Sommerferien vor der Türe stehen, feiern zahlreiche Ortschaften die traditionellen Jugendfeste. Den Maienzug in Aarau gibt es beispielsweise schon seit über 400 Jahren. Die Feiern prägen Generationen von Aargauerinnen und Aargauern und sind aus Städten wie Lenzburg, Zofingen oder Brugg nicht mehr wegzudenken.
Schulkinder in weiss
Vom Prinzip her funktionieren sie alle ähnlich. Zum Abschluss des Schuljahres messen sich die Kinder in verschiedenen Spiel- und Sportwettbewerben. Weiter gibt es Reden. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht jedoch klar der Umzug. Die Schulklassen ziehen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern durch die Stadt, meist ganz in weiss gekleidet, die Mädchen mit Blumenkränzen im Haar.
Beim Rutenzug in Brugg tragen die Knaben lange Äste. Es ist ein Bezug auf die ursprüngliche Tradtition, als die Lehrer mit den Kindern im Wald Ruten schnitten, zur Züchtigung der weniger folgsamen Kinder. Beim Jugendfest in Lenzburg und beim Kinderfest in Zofingen gibt es traditionell auch immer wieder Manöver, in denen sich traditionell kostümierte Freischaren und Kadetten bekämpfen.
Öffentliches Leben steht still
Die Jugendfeste im Aargau sind jedoch nicht nur Anlässe für Kinder. Die ganze Stadt ist jeweils auf den Beinen, die örtlichen Verwaltungen stehen still. Am Maienzug macht in Aarau sogar die kantonale Verwaltung frei. Nur die Polizei und das Strassenverkehrsamt bleiben geöffnet. (meb)