Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts durften Schweizer Juden nur in den beiden Aargauer Dörfern Lengnau und Endingen wohnen. Erst auf Druck aus Frankreich und den USA bekamen sie nach 1870 die gleichen Rechte wie die Schweizer Christen - und durften sich damit auch in der ganzen Schweiz niederlassen.
Jetzt soll ein neues Museum im Aargauer Surbtal diese Geschichte ins öffentliche Bewusstsein rücken. Das fordert der Lengnauer Publizist Roy Oppenheim im Gemeindeblatt «Surbtaler».
Prominente Unterstützung
Nun gibt es prominente Unterstützung für diese Idee und zwar von alt Bundesrätin Ruth Dreifuss: «Die Einrichtung eines Museum oder einer Informationsstelle wäre wünschenswert», sagt sie in der Sendung «Schweiz aktuell» auf SRF1. Sie sei immer wieder erstaunt, wie unbekannt die Geschichte der beiden Aargauer Dörfer in der grösseren Bevölkerung sei. «Man muss Geschichte an einem konkreten Ort festmachen, wenn man will, dass sie breiter bekannt wird», sagt Dreifuss, die selber Bürgerin von Endingen ist, weil ihre Vorfahren dort leben mussten.
Unterstützung gibt es auch von Hans Ulrich Glarner, Kulturchef des Kantons Aargau: «Ich kann mir vorstellen, dass der Kanton hier eine Führungsrolle übernimmt und das Projekt aktiv vorantreibt», sagt er «Schweiz aktuell». Das Kapitel der Schweizer Juden in den Aargauer Gemeinden Lengnau und Endingen sei hochinteressant und habe auch einen Bezug zur Gegenwart: «Das ist eine eimalige Chance, die wir packen müssen», sagt Glarner.