Donnerstagmorgen, 8 Uhr in der Jugendherberge Solothurn: Es herrscht Aufbruchsstimmung. Während die Einen ihre Velos und Anhänger bepacken, trinken die Anderen noch schnell einen Kaffee. Eine Reisegruppe aus Litauen wartet auf ihren Reisebus. Sie fahren heute weiter nach Deutschland und wollen vorher noch den Rheinfall besichtigen, erzählt eine junge Litauerin. Die Reisegruppe ist auf dem Rückweg von einer Pilgerfahrt in die Alpen.
Ausländische Touristengruppen seien in der Jugendherberge in Solothurn eher eine Ausnahme, erklärt Annina Toledeo, die Leiterin der Jugi: «Unsere Gäste sind vor allem Schulklassen und Vereine oder Familien die mit dem Fahrrad oder Kanu unterwegs sind.» Die Jugi liege direkt am Mittellandradweg und eigne sich daher gut als Zwischenstation auf einer Tour quer durch die Schweiz, so Toledo.
«Solothurn hat sich gut vermarktet»
Auf der anderen Seite der Aare, fünf Gehminuten entfernt, liegt das Hotel Ramada. Hier ist von Aufbruchstimmung nichts zu spüren. Die Gäste auf der Terrasse geniessen das ausgiebige Frühstück und die sonnige Lage mit Blick auf die Aare. Sie sind in Solothurn um sich zu erholen, Wellness zu machen oder um wandern zu gehen. Ein Frauenturnverein aus dem Kanton Bern ist auf dem Weg in die Verena-Schlucht. Eigentlich ist das Ramada ein Business-Hotel. Warum also sieht man so viele Feriengäste auf der Terrasse? Grund dafür seien die Sommerferien, erklärt Daniel Siegenthaler, der Direktor des Ramada: «Im Moment finden kaum Seminare statt, erst wieder im September», deshalb sei es im Sommer ruhiger und vor allem Feriengäste im Ramada.
In den letzten 10 Jahren hat sich die Anzahl Logiernächte in der Stadt Solothurn verdoppelt. Das spürt auch das Ramada, so Siegenthaler: «Die Stadt hat sich in den letzten Jahren gut vermarkt.» Deshalb habe man jetzt auch mehr Gäste aus dem nahen Ausland.