Es sind eindrückliche Zahlen: 1995 arbeiteten im Kanton Aargau noch knapp 7000 Personen ohne festen Arbeitsvertrag. 20 Jahre später sind es bereits über 22‘000. Die Zahl der temporär Arbeitenden hat sich also mehr als verdreifacht.
Für Firmen gibt es Vorteile, wenn sie jemanden nur temporär anstellen. Wenn es wirtschaftlich nicht mehr so gut läuft, können sie die Temporären einfacher entlassen – ohne dass es etwas kostet.
Es gibt allerdings auch einige Nachteile bei dieser Art von Anstellung. So sind etwa die Lohnkosten von Temporären höher, da meist ein Vermittlungsbüro zwischengeschaltet ist.
Zweischneidiges Schwert
Beim Kanton Aargau verfolgt man die Entwicklung aufmerksam. Temporärarbeit habe Vor- und Nachteile, sagt David Reichart, stellvertretender Leiter des Aargauer Amts für Wirtschaft und Arbeit gegenüber Radio SRF. Einerseits sei es eine Chance für arbeitslose Personen wieder in die Arbeitswelt einzusteigen.
Problematisch sei aber die Situation für Personen, welche schon lange temporär arbeiten und nie eine feste Arbeitsstelle bekommen. Gerade wenn jemand eine Familie habe, könne die Unsicherheit belasten. Schliesslich kann er innerhalb von kurzer Zeit seine Stelle verlieren.
Vom Boom der Temporärarbeit profitieren übrigens auch die Vermittlungsbetriebe. Ihre Zahl ist im Kanton Aargau in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Gab es vor 20 Jahren noch 144 Verleihfirmen, waren es zuletzt über 350.