Im Kanton Aargau haben im vergangen Jahr 101 Landwirtschaftsbetriebe dicht gemacht. Im Kanton Solothurn waren es 26. Damit hat sich ein langjähriger Trend fortgesetzt. Wie Ralf Bucher, Geschäftsführer des Aargauer Bauernverbands gegenüber Radio SRF erklärt, hat die Zahl der Bauernhöfe seit den Weltkriegen drastisch abgenommen.
Allerdings ortet Bucher das Problem nicht darin, dass es immer weniger Bauern gibt. Vielmehr fehle es an Fachleuten bei den Lieferanten, bei der Verarbeitung der Landwirtschaftsprodukte und bei der Beratung.
Als Beispiel nennt Bucher einen Bauern, welcher sich vollständig auf die Viehzucht spezialisiert hat. Dieser versuche die Produktion zu steigern und dazu brauche er Fachleute, welche ihn etwa bei der Fütterung beraten. Genau solche Fachleute fehlten vermehrt.
Berater-Mangel ja oder nein?
Anders als im Aargau schätzt man die Situation jedoch beim Solothurner Bauernverband ein. «Wir haben nicht zu wenige Berater», sagt Andreas Vögtli, Präsident des Solothurner Bauernverbands, gegenüber Radio SRF. Was aber effektiv fehle, seien die Nachfolger, welche die Bauernhöfe übernehmen.
Die Meinungen, ob es nun genügend Bauern oder zu wenige hat, gehen also in den Kantonen Aargau und Solothurn auseinander. Dies mag auch mit der unterschiedlichen Auffassung von Landwirtschaft zusammenhängen. Für die einen sind Landwirtschaftsbetriebe Hightech-Firmen und für die anderen traditionelle Bauernhöfe.