Reto Fischer arbeitet bei der Abteilung Wald des Kantons Aargau. Er sagt, man müsse schon ein wenig beunruhigt sein. Das Problem sei, dass viele Junghasen nicht überlebten. Die Landwirtschaft verdränge die Hasen. Und es gebe immer mehr Räuber wie Vögel, Katzen und Hunde, die die jungen Feldhasen fressen würden. Fischer hat aber Hoffnung:
Es ist noch nicht zu spät, um etwas zu tun gegen die rückläufigen Feldhasenbestände.
Man müsse nun alles daran setzen, den Lebensraum des Feldhasen zu verbessern. Der Kanton Aargau hat deshalb verschiedene Projekte gestartet. Er testet, welche Massnahmen den Feldhasen helfen.
Getreidefelder als sichere Kinderstuben
Ein Beispiel kommt aus dem Fricktal. In Zeihen hat der Kanton Landwirte mit ins Boot geholt. Der sicherste Ort für junge Feldhasen sind nämlich Getreidefelder. Dort dringen weniger Räuber ein. Getreidefelder wachsen aber ab Mai so dicht, dass auch die Hasen die Felder kaum mehr betreten können. Und die Böden sind dann zu schattig, zu feucht und zu kalt für die Junghasen. Genau hier setzt das Projekt des Kantons an.
Während dreier Jahre säen verschiedene Landwirte in Zeihen ihre Weizenfelder nicht mehr zu 100 Prozent an, sondern nur noch zu 60 Prozent. In den Saatlücken können die jungen Feldhasen dann ihre ersten Lebenswochen verbringen. Sie sind sicher vor Feinden und die Kinderstube ist trocken und warm.
Der Kanton Aargau entschädigt die teilnehmenden Landwirte für ihre Ertragsausfälle. Das Projekt in Zeihen ist auf drei Jahre angelegt. 50'000 Franken sind dafür budgetiert.