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Aargau Solothurn In Döttingen sind die rosigen Zeiten vorbei

Zuletzt konnte Döttingen dank einer Gesetzesänderung stark vom Energiekonzern Axpo profitieren. In 6 Jahren flossen rund 35 Millionen Franken an Steuergeldern. Doch aus dem Geldfluss ist ein Rinnsal geworden, weil die Axpo wie andere Energiekonzerne unten durch muss. Das hat Folgen für Döttingen.

Döttingen führte in den letzten Jahren dank dem Energiekonzern Axpo ein gutes Leben. Der Energiekonzern Axpo lieferte der kleinen Aargauer Gemeinde seit 2008 regelmässig Millionen ab. Auslöser war eine Änderung im Aktiensteuergesetz. So kamen bis heute insgesamt rund 35 Millionen Franken in die Gemeindekasse.

Dieser Geldsegen wurde aber zuletzt immer kleiner. Im aktuellen Jahr rechnete die Gemeinde mit 5 Millionen Franken, tatsächlich werden aber nur 2,5 Millionen in die Kasse fliessen. Döttingen will nun für 2015 reagieren, und zwar mit einer harten Massnahme für die Steuerzahler.

Massive Steuererhöhung

Der Steuerfuss soll von bisher 80 Prozent auf 105 Prozent angehoben werden.

Der Gemeinderat will dies an der kommenden Gemeindeversammlung vorschlagen. «Sicher ist es keine angenehme Entscheidung», erklärt Gemeindeammann Peter Hirt. «Wir reagieren aber noch im richtigen Moment.»

Hirt ist zuversichtlich, dass die Stimmbürger dieser Erhöhung zustimmen werden. Döttingen musste allerdings im Jahr 2013 den Steuerfuss bereits von 60 auf 80 Prozent erhöhen. Dennoch glaubt Hirt an ein Ja der Steuerzahler. «Die Alternative ist, dass der Kanton eingreift und uns einen Steuerfuss diktiert», fügt der Gemeindeammann hinzu.

Der Gemeinderat wartet aber nicht bis 2015. Bereits im aktuellen Jahr reagiert er. Fahrzeuge, die man eigentlich anschaffen wollte, werden vorerst nicht gekauft. Aktuell hat Döttingen ein Eigenkapital von acht Millionen Franken. «Dieses dürfe 2017 bereits aufgebraucht sein, auch wenn wir die Steuererhöhung umsetzen», erklärt Hirt.

Parallelen zu Olten?

Nein, eine schöne Situation sei das nicht. Und auch das Image einer der steuergünstigsten Aargauer Gemeinden gibt der Gemeindeammann natürlich nicht gerne her. Aber die aktuelle Situation sei nun mal Realität.

Auch andere Gemeinden, die stark von Energiekonzernen abhängig sind, seien aktuell in der gleichen Situation. «Man kann uns durchaus mit der Solothurner Gemeinde Olten vergleichen», meint Hirt. Aber: Derart auf die Sparbremse drücken wie Olten, das müsse Döttingen nicht.

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