Eine Frau soll in der Männerdomäne «Fussball» Frieden stiften und vier Stadtclubs zusammenführen. Die Stadt Grenchen hat nämlich für die erhoffte Fusion zwischen den vier Stadtclubs eine Mediatorin geholt. Sie soll die mögliche Fusion koordinieren und vorhandene Wogen glätten.
Wenig Ahnung von Fussball...
Von Fussball versteht die ausgebildete Mediatorin Valesca Zaugg nicht viel. Aber «Fussballwissen ist für die Funktion von Valesca Zaugg nicht entscheidend», betont Granig. «Sie weiss, was ein Abseits ist, und dass man Tore schiessen muss, um zu gewinnen und damit weiss sie wohl gleich viel wie der Durchschnittsbürger».
... dafür umso mehr vom Koordinieren
Wichtiger als Fussballkenntnisse sei, dass sie eine Fusion begleiten und koordinieren könne. Das sei ihre Hauptfunktion, so Granig. Er erklärt weiter, dass man absichtlich eine Frau für diese Arbeit ausgewählt habe. Zaugg sei nämlich zudem Geschäftsführerin der Organisation Road Cross. «In dieser Funktion ist sie bereits in einer Männerdomäne aktiv und kann also gut mit Männern umgehen», erklärt Granig.
Nötig sind die Fusionsgedanken in Grenchen, weil der Platz für Fussballclubs eng ist. Seit dem Neubau des Velodromes in Grenchen fehlt ein Fussballplatz. Das macht die ohnehin schon engen Verhältnisse noch schwieriger. Silvan Granig spricht von «Kleinkriegen», die es deswegen unter den Clubs auch schon gab.
«Es braucht noch Überzeugungsarbeit an der Basis»
Ist eine Fusion denn überhaupt geschickt, wenn man dafür sogar eine Mediatorin anstellen muss? Granig meint: Ja. Die vier Präsidenten der Vereine (FC Grenchen, FC Wacker, FC Fulgor und GS Ital Grenchen) seien für eine Fusion, erklärt Granig. Innerhalb des Vereins und an der Basis müsse aber noch Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Auch dafür sei Valesca Zaugg an Bord geholt worden. Silvan Granig von der Stadt Grenchen ist guter Dinge, dass dieses Projekt funktionieren kann. Man könne dies auch «Zusammenführung unter erschwerten Umständen» nennen.