Fast eine ganze Woche lang wird im Gäuer Dorf Wolfwil «gmeggelet». Am Pfingstmontag hat die 7. Schweizermeisterschaft begonnen. Nach Zwischenrunden am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, findet am Freitagabend der Final statt.
Meggelen sei zwar eher Spiel als Sport, sagt OK-Präsident Marcel Ackermann gegenüber SRF. Der Spass stehe im Vordergrund. Je näher der Final komme, desto mehr werde aus dem Spiel allerdings ein Sport.
Woher das «Meggelen» genau kommt, ist unklar. Laut Angaben des OKs kannten es schon die Kelten. «Ich habe es bereits mit meinem Grossvater gespielt, und der auch mit seinem Grossvater», erzählt das OK-Mitglied Toni Büttiker. In der Schweiz wird es zwar «nur» in Wolfwil gespielt, weltweit gebe es aber weitere Orte, wo man dieses Spiel kennt. So habe man schon von Italien, Serbien, Süddeutschland und Indien gehört, so Büttiker weiter.
Wenn der Jätter auf das Meggeli ...
Beim «Meggelen» schlägt der Jätter (schlagende Person) mit dem Stecken (33 cm langes Holzstück) das Meggeli (11 cm kurzes Holzstück), und die Abmacher (gegnerische Mannschaft) müssen dieses fangen oder blockieren. Die genauen Regeln sind für Auswärtige nicht ganz einfach zu verstehen. Die Wolfwiler hingegen haben sie verinnerlicht, nur hier wird das alte Gassenspiel noch gespielt.
Viel Freiwilligenarbeit
Um die ganze Schweizermeisterschaft zu organisieren, braucht es viele Freiwillige. Einer davon ist Kari Büttler. Er stellt die ganzen Meggeli und Stecken her. Viele Stunden arbeitet er. «Ich bin in Wolfwil der einzige, der drechslet, also mache ich es», meint Kari Büttler dazu.
Zum Auftakt der Schweizermeisterschaft haben sich am Pfingsmontag 120 Spieler in Wolfwil versammelt und wurden von rund 200 Zuschauern angefeuert. Fünf Personen bilden zusammen ein Team. Schon die Team-Namen wie «Perledoucher», «Voguschesse» oder «Hang Overs» zeugen davon, dass «Meggelen» keine todernste Sache ist.