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Aargau Solothurn Integrative Schulung: Hui oder Pfui?

Die Aargauer Regierung will klären, welche Folgen es hat, dass Kinder mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung in die normalen Regelklassen integriert sind. Sie stimmt der Forderung nach einem Kosten-Nutzen-Bericht der FDP-Fraktion im Grossen Rat zu. Gleichzeitig wehrt sie sich gegen Kritik.

Schülerin bei Schreibarbeiten, im Hintergrund weitere Schüler
Legende: Im Aargau können die Gemeinden entscheiden, ob sie lernschwache Schüler integrieren oder separieren. Colourbox

Seit einigen Jahren setzt der Kanton Aargau auf die Integrative Schulung. Über 90 Prozent der Schulen machen freiwillig mit bei diesem Modell.

Das Prinzip: Kinder mit Lernschwierigkeiten oder einer Behinderung gehen in die normalen Klassen der Volksschule, werden aber zusätzlich durch Heilpädagoginnen gefördert.

Vom Modell sollen schwächere Schüler profitieren. Gleichzeitig sollen Kosten gespart werden gegenüber dem alten Modell, welches auf Kleinklassen und Sonderschulen setzt.

Die FDP will es genau wissen

Kritiker des Modells betonen jedoch, dass schwächere Schüler durch das System überfordert und demotiviert würden. Auf der anderen Seite würden normal begabte Kinder durch die Integrative Schulung benachteiligt. Die Lehrer seien mit dem Modell überfordert und auch finanziell sei der Gewinn durch die Integrative Schulung nicht wie erwartet.

Die FDP-Fraktion des Kantonsparlaments fordert nun eine genaue Kosten-Nutzen-Rechnung zur Integrativen Schulung. Es soll geklärt werden, ob allenfalls Anpassungen oder ein anderes Modell nicht besser wären für den Aargau. Dazu soll das Aargauer Modell auch verglichen werden mit Kantonen, welche keine Integrative Schulung kennen und mit solchen wie Solothurn oder Bern, die ähnliche Modelle kennen.

Regierungsrat scheut sich nicht vor der Analyse

Die Aargauer Regierung zeigt nun Verständnis für diese Anliegen. In einem Bericht will sie die Integrative Schulung deshalb einem genauen Check unterziehen. Eine Leistungsüberprüfung sei angebracht.

Die Regierung betont aber auch, dass sie beispielsweise nicht glaubt, dass normal begabte Schüler im aktuellen Modell zu kurz kommen. Dies habe nicht zuletzt der Leistungscheck der Kantone Aargau, Solothurn und der beiden Basel für die dritte Primarstufe gezeigt. Dabei haben die Aargauer Schüler am besten abgeschnitten.

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