Jahr für Jahr erscheinen sie, und während die einen kaum darauf warten können, wissen die anderen gar nicht, dass es sie gibt: Die Jahrbücher, oder auch Neujahrsblätter genannt. Eine Chronik der Ereignisse, die innerhalb eines Jahres in einer Stadt oder Gemeinde passiert sind.
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Ein Buch, das zukünftigen Generationen zum Nachschlagen dienen und der Generation im hier und jetzt einen Rückblick auf das Geschehene geben soll. In diesen Tagen und Wochen erscheinen in der Region mehrere Jahrbücher. Ein Grund, einmal genauer in ein solches Jahrbuch zu blicken.
Die Grenchner Jahrbücher
Es ist die 44. Ausgabe, welche Thomas Schärli am Montag an der Vernissage im Zwinglihaus präsentiert, im reformierten Kirchgemeindehaus von Grenchen. Schärli ist Leiter der Redaktionskommission des Jahrbuchs.
Auf 100 Seiten gibt es neben verschiedenen Bildern und Illustrationen eine ausführliche Chronik zu verschiedenen Themen der Bereiche Wirtschaft, Sport, Politik, Kultur aber auch Kirche oder Gesellschaft. Gerade die letzten beiden haben in der aktuellen Ausgabe mehr Platz erhalten.
Zwei Schwerpunktthemen
«Wir wollten einmal die Kirchenlandschaft von Grenchen zeigen, welche ein Dutzend verschiedene Kirchen umfasst und sehr eng zusammen arbeitet», erklärt Schärli. Daneben geht es auch um die Kleintiersiedlung. Sie gehört zu Grenchen, so Schärli. Sie sei ein beliebter Treffpunkt für viele Grenchner und habe es verdient, auch erwähnt zu werden.
Er selber entscheidet zusammen mit der Redaktionskommission, welche Themen erwähnt werden sollen – und wer mehr als «nur» einen Eintrag in der Chronik erhalten soll. Die lang diskutierte, umstrittene Verlängerung der Flugpiste beim Flughafen Grenchen hat ebenfalls ein Kapitel erhalten.
Die Pistenverlängerung als grosses Thema?
Obwohl die Piste das grosse Thema des laufenden und vergangenen Jahres war, ist die Pistenverlängerung nicht das Hauptthema des Jahrbuchs. «Wir wollen nicht zu politisch sein», erklärt Schärli im Interview mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Das Grenchner Jahrbuch sei in erster Linie da, um Geschichte zu schreiben und späteren Generationen die Geschehnisse zu schildern.
Zwölf Sitzungen der Redaktionskommission gibt es pro Jahr. Schwerpunkt-Themen werden früh gesetzt, um genug Zeit zur Umsetzung zu haben. Redaktionsleiter Schärli verbringt zwischen drei und vier Monaten im Jahr alleine mit dem Jahrbuch, erklärt er.
Finanziert wird das Buch grösstenteils von der Stadt. Der kleinere Teil wird finanziert vom Kanton, von mehreren Stiftungen, durch Sponsoring und durch den Verkauf. Rund ein Drittel der Bücher werden jeweils verschenkt, beispielsweise an Delegationen, die Grenchen besuchen. Ein weiteres Drittel wird jeweils verkauft, erklärt Schärli.