Jil Lüscher verbindet ihre Kandidatur für den Aargauer Regierungsrat mit einer Botschaft für die Menschen, die wie sie keiner Partei zugehörig sind. Und sie möchte auch explizit Nichtwähler ansprechen.
«Ich möchte den Menschen Mut machen, zu sich zu stehen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und ihr Potenzial zu nutzen.» Das seien die Eigenschaften, die sie mitbringe in die Kandidatur, so die 59-jährige gegenüber SRF.
Meine Schwerpunkte sind Umwelt, Wirtschaft und Bildung.
Die Zofingerin sieht sich selber politisch weder links noch rechts und setzt auf Eigenverantwortung. Ihr politisches Programm beinhaltet von allem ein bisschen, mit den Schwerpunkten Umwelt, Wirtschaft und Bildung: «Unsere Jugend soll wieder motiviert sein und ihr Potenzial nutzen. Die Wirtschaft soll Rahmen-bedingungen haben, um kreativ und innovativ zu sein. Und Wachstum soll nicht zu Lasten der Umwelt gehen.»
Trans sein ist kein Programm. Es gibt mir aber Publizität.
Jil Lüscher kennt man im Aargau derweil noch nicht als Politikerin, sondern vor allem als Transfrau. Denn ihren Weg vom Mann zur Frau ging sie öffentlich im Fernsehen. «Das gibt mir eine Publizität, die ich sonst nicht hätte.» Allerdings stellt die Zofingerin auch klar: «Ich muss immer etwas aufpassen, dass ich nicht alleine auf mein Dasein als Transfrau reduziert werde. Trans sein, das kann ja kein politisches Programm sein.»
Die Kandidatur der 59-jährigen ist aussichtslos, das weiss sie selber. Die Zofingerin rechnet damit, dass sie eine vierstellige Stimmenzahl erhält. Was ohne Partei im Rücken und ohne politische Erfahrung immer noch ein beachtliches Resultat wäre.
Anmerkung der Redaktion: Jil Lüscher arbeitet zeitweise als freie Mitarbeiterin für die Regionalredaktion Aargau Solothurn von Radio SRF. Für die Zeit ihres Wahlkampfs ist der Vertrag ausgesetzt. Das Portrait über Jil Lüscher wurde aus Gründen der Befangenheit durch die Regionalredaktion Zentralschweiz von Radio SRF realisiert.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)