Ihre Kandidatur kam überraschend. Kurz vor Anmeldeschluss für die Regierungsratswahlen meldeten sich drei Jungsozialistinnen:
- Mia Jenni: 21 Jahre alt, Studentin in Kunstgeschichte und Germanistik
- Ariane Müller: 23-jährig, Studentin in Geschichte und Geografie
- Mia Gujer: 22 Jahre alt, Projektleiterin Juso Schweiz und Präsidentin Juso Aargau
Die Jungsozialistinnen wollen mit ihrer Kandidatur ein Zeichen setzen für mehr Frauen in der Aargauer Regierung und generell in Exekutivämtern. Ausserdem wollen sie sich gegen die Sparpolitik der aktuellen Regierung einsetzen. «Unsere Kasse hat ein Loch, das stimmt, aber nur deshalb, weil wir die Steuern gesenkt haben», so Mia Gujer.
Die Steuersenkungen sollen wieder rückgängig gemacht werden.
Die drei fordern deshalb, dass die Senkungen bei der Einkommenssteuer wieder rückgängig gemacht werden. Gleichzeitig wollen sie die Vermögenssteuer erhöhen. Mit wieder mehr Geld in der Kasse wollen sie den Leistungsabbau in der Bildung rückgängig machen.
Junge setzen sich für andere junge Menschen ein, so das Ziel der drei Frauen. Sie fordern deshalb auch ein Stimm- und Wahlrecht ab 16 Jahren.
So kann die Bevölkerung eine ganzheitlich linke Regierung wählen.
Die drei wollen gemeinsam in die Aargauer Regierung und so dem Volk ermöglichen, mit dem bisherigen SP-Regierungsrat Urs Hofmann und der SP-Kandidatin Yvonne Feri, eine ganzheitlich linke Regierung zu wählen. Eine ziemlich utopische Vorstellung, wie die drei im Interview mit Radio SRF auch selbst anmerken.
«Manchmal müsse man halt provozieren, um die Leute aufrütteln zu können», so die drei Frauen. So könne man vielleicht den bürgerlichen Trend herumreissen.
Wir wollen die Jugend für die kantonalen Wahlen begeistern.
Die Wahlchancen der Jungsozialistinnen sind aussichtslos. Das wissen die Kandidatinnen. Es gehe eigentlich auch nicht um sie, sondern darum junge Aargauerinnen und Aargauer für die kantonale Politik zu sensibilisieren, so Ariane Müller. Trotzdem wollen die drei Frauen, dass ihre Kandidatur ernst genommen wird, denn so würden sie auch ihren Wahlkampf bestreiten.
Die Mutterpartei der Juso, die SP, hatte die Kandidatur der drei an ihrem Parteitag zwar gewürdigt, gar gelobt, aber trotzdem keine Wahlempfehlung für ihren Nachwuchs abgegeben. Aus taktischen Gründen und wegen der Glaubwürdigkeit könne man die Kandidatur nicht offiziell unterstützen, so der Tenor am SP-Parteitag. Für die Jungsozialistinnen kein Problem. Die SP und die Juso seien sowieso nicht die gleiche Partei, finden sie.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 17:30 Uhr)