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Aargau Solothurn Kanton Aargau lanciert Netzwerk für psychische Gesundheit

Jährlich erkranken im Kanton Aargau 10'000 Personen an psychischen Krankheiten. Dies kostet sehr viel Geld. Um die Situation besser in den Griff zu bekommen, gründet der Kanton nun ein neues Netzwerk. Man will Hilfsangebote so besser kennen und koordinieren.

Statue die den Kopf in den Händen vergräbt
Legende: Burnout, Depressionen oder Cyber-Mobbing sind wachsende Probleme im Aargau. Der Kanton reagiert nun mit einem Programm. Keystone

Psychische Krankheiten sind ein wachsendes Problem in der Schweizer Gesellschaft. Jährlich versursachen psychische Krankheiten Kosten von fast 3000 Franken pro Einwohner. Dem will der Kanton Aargau nun mit einem neuen Netzwerk für psychische Gesundheit entgegenwirken.

Hilfsangebote kennen und vernetzten

Es gibt im Aargau bereits zahlreiche Angebote. Sie richten sich an Menschen aller Altersklassen und aller Stufen einer möglichen psychischen Erkrankung. Angebote für Menschen, die an Depression oder Burnout leiden. Auch Cyber-Mobbing (Mobbing via Internet, vor allem in Schulen ein Thema) ist ein mögliches Krankheitsbilder.

Nun gehe es darum, dass der Kanton die verschiedenen Angebote vernetze, so Vilma Müller, Projektleiterin «Psychische Gesundheit» am Freitag im Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. Handlungsbedarf bestehe auf alle Fälle: «Wir haben bemerkt, dass die Angebote noch nicht koordiniert sind, es gibt noch Doppelspurigkeiten und man weiss noch nicht so genau, was die jeweils anderen machen. Daher ist es nun wichtig, ein Netzwerk zu gründen und dem Thema mehr Gewicht zu geben».

Die unterschiedlichen Angebote werden nun analysiert und vernetzt. Wo noch Handlungsbedarf besteht, beispielsweise im Bereich Cyber-Mobbing bei Jugendlichen, sollen neue Angebote geschaffen werden. Danach werden alle Angebote auf einer Plattform präsentiert und der Öffentlichkeit bekannt gemacht.

55'000 pro Jahr sollen langfristig Geld sparen

Für das Projekt stehen jährlich 55'000 Franken zur Verfügung. Der Kanton investiert also zunächst Geld, obwohl er mit der Aktion eigentlich Gesundheitskosten einsparen möchte. Dies sei trotzdem logisch, so Vilma Müller: «Bis man in Projekten der Gesundheitsförderung Wirkungen sieht, dauert es immer ein paar Jahre. Man kann sicher nicht schon nächstes Jahr mit Kosteneinsparungen rechnen.» Längerfristig rechne es sich jedoch bestimmt, die psychische Gesundheit der Aargauerinnen und Aargauer aktiv zu fördern, so Müller weiter.

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