Der Kanton Aargau setzt aus verschiedenen Gründen auf die Energie aus Sonne. Ein Überblick über die verschiedenen erneuerbaren Energieformen zeigt weshalb. Die Möglichkeiten der Wasserkraft sind im Aargau praktisch ausgeschöpft. Die Flüsse sind zugebaut, nur am Rhein gäbe es noch eine Strecke für ein neues Kraftwerk. Aber politisch ist dies mit vielen Hürden verbunden.
Weiter ist der Aargau kein Windkanton. Zwar sind im kantonalen Richtplan fünf mögliche Standorte bezeichnet, Projekte sind aber noch keine spruchreif. Bis die ersten Windturbinen stehen, dürfte es darum noch lange dauern. Momentan sieht es gar danach aus, als wenn eine Volksinitiative für ein generelles Verbot der Windkraft zustande kommen könnten.
Auch die Nutzung der Geothermie im Aargau dürfte noch länger auf sich warten lassen. Hier gibt es zwar einige Absichtserklärungen. Bis 2020 beispielsweise will der Verein «Geothermische Kraftwerke Aargau» ein erstes Werk gebaut haben. Aber dazu braucht es erstens viel Geld, zweitens einen Ort, wo wirklich warmes Wasser im Boden vorhanden ist. Auch hier ist also noch mit einem längeren Planungsprozess zu rechnen.
Kanton Aargau sieht in Solarenergie viel Potenzial
Es bleibt die Energie der Sonne: «Während die Wasserkraft im Kanton Aargau bereits sehr gut genutzt wird, liegt das Potenzial der Sonnenenergie für die Stromerzeugung noch grösstenteils brach. Auch für die Warmwassererzeugung mit Sonnenkollektoren ist es noch längst nicht ausgeschöpft», schreibt der Kanton Aargau auf seiner Website.
Damit jeder Interessierte, vor allem jeder Immobilienbesitzer, genau weiss, wie gross das Sonnenenergie-Potenzial seines Gebäudes ist, hat der Kanton ein Solarkataster erstellt. Jedes einzelne Dach im Kanton ist darin erfasst und nach Ausrichtung, Grösse, Lage und Winkel aufgelistet. Das System kann aufgrund dieser Daten ziemlich genau berechnen, wie viel Energie sich pro Dachfläche theoretisch produzieren liesse.
Allerdings: Es sind rein hypothetische Zahlen. Wo Potenzial vorhanden ist, kann nicht einfach so eine Solaranlage gebaut werden. Der Kanton schreibt denn auch vorbeugend auf seiner Website: «Dem Solarkataster können keine Hinweise zur Baubewilligungspflicht oder Baubewilligungsfähigkeit entnommen werden.»