Wenn Christoph Mamot, Chefarzt an der Onkologie des Kantonsspital Aarau Patienten die schlimme Botschaft überbringen muss, dann erntet er vielfach nur Stille. Manchmal muss er sogar das Gespräch abbrechen, weil sein Gegenüber nicht weiterreden kann. Diagnose Krebs lässt niemanden kalt, sie rüttelt vielmehr an den Grundfesten des Lebens.
Viele Patienten, auch ihre Angehörigen, wollen diese Diagnose nicht akzeptieren. Sie versuchen alles, um dem Schicksal zu entkommen. Vielleicht landen sie bei der Psycho-Onkologin des KSA, bei Sabine Lenz. Seit 15 Jahren betreut sie Patienten mit der Diagnose Krebs. Sterben können alle, sagt sie in ihrem Buch «Die Fähigkeit zu sterben».
Pflege bis zum Tod im Palliativzentrum
Im Endstadium ihrer Krankheit werden viele Patienten im Palliativzentrum in Zofingen gepflegt. Hier geht es nicht mehr darum, Leben zu erhalten. Vielmehr wollen die Pflegenden den Betroffenen das noch verbleibende Leben so angenehm wie möglich zu machen. Ihnen die Schmerzen und die Angst zu nehmen.
Eine nicht immer einfach Arbeit. Diese auszuhalten, im Wissen darum, dass die Medizin nichts mehr machen kann, das sei das Schwierigste an ihrer Arbeit, sagt die Pflegeexpertin Ankie Van Es.
Morphine gegen Schmerzen
Gegen die Schmerzen werden häufig Morphine eingesetzt. Die Onkologie sei wohl der Bereich im Kantonsspital Aarau, der diese starken Schmerzmittel am häufigsten einsetzt, gibt Chefarzt Marmot zu. Ganz im Gegensatz zu früher, als der Einsatz von Morphinen noch sehr umstritten war.
Immer weniger umstritten ist auch der selbstbestimmte Tod mit Hilfe einer Sterbeorganisation. Der Arzt, die Pflegeexpertin, sogar der Pfarrer, stellen sich nicht mehr grundsätzlich gegen diese Art zu sterben. Allerdings darf dies nicht in den Räumlichkeiten des KSA geschehen.