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Haupteingang des Kantonsspitals Baden
Legende: Das Kantonsspital Baden plant einen Neubau. Die Einnahmen reichen eigentlich nicht, um alles zu bezahlen. SRF

Aargau Solothurn Kantonsspital Baden mit durchzogener Rechnung 2014

Die gute Nachricht aus dem KSB: Addiert man die Zahlen aus dem System der Fallpauschalen, schreibt man einen Gewinn von rund 24 Millionen Franken. Kalkuliert man aber streng betriebswirtschaftlich, sehen die Zahlen anders aus. Dann macht das KSB einen Verlust von rund 9 Millionen Franken.

Das Kantonsspital Baden (KSB) schliesst das vergangene Jahr mit einem Gewinn von 23,7 Millionen Franken ab. Damit steht die kantonsinterne Konkurrenz aus Baden klar besser da als das Kantonsspital Aarau, das einen Verlust von 30 Millionen ausweisen muss.

Der Gewinn sei zwar erfreulich, aber dennoch könnten die Abschreibungen und die Amortisation des Spitalbetriebes damit nicht voll abgedeckt werden, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Betriebswirtschaftlich gesehen resultiert nach Abzug der kalkulatorischen Zinsen für das eingesetzte Kapital ein Verlust von 8,7 Millionen Franken.

Verschiedene Berechnungsarten

Adrian Schmitter, CEO des Kantonsspital Baden, erklärt dazu: «Gewinn machen wir, wenn wir nach DRG (Fallpauschalen, Anm. d. Red.) kalkulieren. Dieses System gilt in der ganzen Schweiz. Und jedes Spital präsentiert nur diese Zahlen.»

In Baden wolle man aber volle Transparenz und deshalb, so Schmitter, lege man auch eine detaillierte Kostenrechnung für das Gesamtunternehmen vor. Und diese zeigt, dass der Gewinn nicht reicht, um sämtliche Kosten zu decken. Im Gegenteil: Streng genommen machte das KSB im Jahr 2014 einen Verlust von rund 9 Millionen Franken.

«Nach DRG sind alle unsere Gebäude auf Null abgeschrieben. Nach der betriebswirtschaftlichen Kalkulation ist das nicht so, dort müssen wir auch die Zinsen auf dem investierten Kapital berechnen.»
Autor: Adrian Schmitter CEO Kantonsspital Baden

Das KSB hat 2014 im Vergleich zum Vorjahr mit 18'594 Patienten im stationären Bereich praktisch das gleiche Resultat erzielt. Demgegenüber stieg der durchschnittliche Schweregrad der behandelten Patienten um 3,3 Prozent deutlich an.

Gleich viele Patienten, aber schwerere Fälle

Der Anteil zusatzversicherter Patienten erhöhte sich leicht von 20,3 auf 20,8 Prozent. Im ambulanten Bereich hielt der jahrelange Trend mit starker Leistungssteigerung weiterhin an: Es wurden 4,7 Prozent mehr Taxpunkte geleistet. Der Millionengewinn nach DRG freut auch die Besitzerin des KSB. Der Kanton Aargau bezieht als alleiniger Aktionär der Kantonsspital Baden AG eine Dividende von fast einer Million Franken.

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