Bei diesem teuren Einzelfall handelt es sich um einen Jugendlichen, der nach einem Tötungsdelikt in die geschlossene Abteilung des Massnahmenzentrums Uitikon eingewiesen wurde. Dort sitzt derzeit auch der Jugendliche, der unter dem Namen «Carlos» schweizweit für Schlagzeilen gesorgt hatte. «Carlos» Sonderbehandlung hatte zuvor 29'200 Franken pro Monat gekostet.
Ein weiterer, teurer Aargauer Einzelfall betraf einen suizidgefährdeten und gewalttätigen Jugendlichen, der 126 Tage in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel untergebracht werden musste. Dort betrugen die monatlichen Kosten 23'700 Franken, wie die Regierung in ihrer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Interpellation der BDP-Fraktion schreibt.
Die meisten sind in Jugendheimen untergebracht
Werden jugendliche Straftäter in klassischen Jugendheimen untergebracht, so kostet dies den Kanton durchschnittlich 15'000 Franken pro Jugendlichen und Monat. Dies trifft auf den Grossteil der jungen Aargauer Straftäter an, nämlich auf 18 von 34.
15 weitere verbringen ihre Zeit in Kleinheimen oder bei Pflegefamilien. Diese Art der Unterbringung ist mit monatlichen Kosten von 8000 bis 9000 Franken wesentlich günstiger. Ein weiterer Aargauer Jugendstraftäter verbüsst seine Tat im Gefängnis, wie aus der Interpellationsantwort hervorgeht.
400'000 Franken pro Monat
Die 34 jugendlichen Straftäter kosteten den Kanton Aargau, berechnet auf den Monat Juni 2013, fast 400'000 Franken. Pro Unterbringung ergab dies monatliche Kosten von knapp 12'000 Franken. Durchschnittlich musste der Kanton Aargau für den Jugendstrafvollzug in den letzten 10 Jahren pro Jahr zwischen 4 und 4,5 Millionen Franken aufwenden.
Zwei der 34 Jugendlichen sind 15 Jahre alt, 19 befinden sich im Alter zwischen 16 und 18 Jahre. Die restlichen 13 Aargauer Jugendlichen im Strafvollzug ist derzeit zwischen 19 und 21 Jahre alt.