Es war ein langer Weg mit intensiven Diskussionen bis der TCS Anfang 2012 schliesslich die Bewilligung der Aargauer Regierung erhielt, im Kanton Notrettungseinsätze zu fliegen. Es gab damals auch politischen Druck auf die Regierung, sie solle diesen Markt neben der Rega auch anderen Bewerbern öffnen.
Rettungsflüge wegen Dilemma?
Heute nun sagt der TCS, diese Rettungsflüge seien gar nie die eigentliche Strategie gewesen, weshalb sich der Touring Club nun wieder aus dem Geschäft zurückzieht. Geschläftsleitungsmitglied Rudolf Zumbühl präzisiert: «Wir wollten uns von Anfang an auf Repatrierungen konzentrieren und nicht auf Rettungsflüge.»
Es ging dem TCS also mehr darum, Leute, die im Ausland einen Unfall hatten, in die Schweiz zurückzubringen. Die Rettungsflüge im Aargau seien dann mehr aus einer Art Dilemma enstanden, erklärt Zumbühl: «Wenn wir schon einen voll ausgerüsteten Medizin-Heli im Birrfeld haben, dann müssen wir ja fast auch Rettungseinsätze fliegen.
Weniger lukrative Repatrierungen als angenommen
Deswegen, so Zumbühl weiter, habe man sich bei der Regierung auch so intensiv um die Bewilligung bemüht. Eine Konkurrenz zur zuvor schon etablierten Rega stellt der TCS vehement in Abrede: «Die Rega macht im Bereich Rettungsflüge einen guten Job, da wollten wir keine Konkurrenz sein», betont Zumbühl.
Die Situation habe sich dann aber ganz anders als angenommen entwickelt, führt der TCS-Verantwortliche aus. Man habe mit mehr Repatrierungen und weniger Rettungsflügen gerechnet. Aus diesem Grund sei dann das geplante Geschäftsmodell auch nicht aufgegangen. «Hier haben wir uns geirrt und ziehen jetzt die Konsequenzen daraus.
Weiterhin zwei verschiedene Rettungshelis im Aargau
Im Aargau wird man vom TCS Rückzug freilich nicht viel spüren. Es wird auch weiterhin neben jenem der Rega ein zweiter Heli Rettungseinsätze fliegen. Dieser wird weiterhin im Birrfeld stationiert sein, er wird einfach nicht mehr unter der Marke TCS fliegen, sondern unter dem Firmennamen AAA – Alpine Air Ambulance.
Beim Kanton Aargau bestätigt man das. Auf Anfrage heisst es beim zuständigen Gesundheitsdepartement, die Bewilligung für den Helikopter bleibe gültig und er werde weiterhin Rettungsaufträge der Notrufzentrale erhalten.