Nächstes Jahr feiert das Kinderheim Brugg sein 150-jähriges Bestehen. «Eigentlich kann man heute nicht mehr von einem Heim sprechen, heute sind wir eher ein Unternehmen», sagt Heimleiter Rolf von Moos.
Dieses Unternehmen umfasst über 100 Mitarbeiter, diverse Betreuungsangebote vom Wohnheim über betreutes Wohnen und Notfallgruppe bis hin zur Tagessonderschule. Und: ein Unternehmen, in dem es immer mal wieder ziemlich eng werde, so von Moos.
Wir haben immer sehr viele Anmeldungen und sind voll belegt, ja letztes Jahr waren wir gar überbelegt.
Etwa 50 Plätze hat das Kinderheim total, dazu kommen rund 30 in der Tagessonderschule. Dies reiche nicht, sagt der Heimleiter. Deshalb gelangte das Kinderheim Brugg an den Kanton Aargau. Dieser finanziert das Kinderheim mit, und erteilt deshalb Bewilligungen. Das Kinderheim reichte beim Kanton eine Wunschliste ein mit Wünschen, wo man überall ausbauen könnte.
Der Kanton bewilligte zwei Ausbauten, wie das Kinderheim am Dienstag bekanntgab:
- Neue Wohngruppe in Brugg für acht Kindern von vier bis zwölf Jahren
- Neue Aussenwohngruppe (vielleicht im Westaargau) für 8 Jugendliche zwischen circa 14 und 18 Jahren (zweitletztes Schuljahr bis zweites Lehrjahr)
Damit erhält das Kinderheim dieses Jahr insgesamt 16 zusätzliche Plätze, nächstes Jahr folgen laut Heimleiter Rolf von Moos vermutlich 8 weitere. Die exakten Kosten sind noch ungewiss, für die Aussenwohngruppe hat das Kinderheim auch noch keine passende Liegeschaft gefunden.
Die zusätzlichen Plätze freuen natürlich Heimleiter Rolf von Moos. Aber er hätte es gern gesehen, wenn der Kanton auf einen dritten Wunsch eingegangen wäre. Nämlich auf zusätzliche Plätze in der Notfallgruppe. Diese ist, wie es der Name schon sagt, für Kinder, welche in einer akuten Notlage sind, also sofort weg von zu Hause müssen. Für den Kanton sei ein Ausbau nicht dringend, man werde sich aber weiter dafür einsetzen, heisst es beim Kinderheim Brugg.