Bereits vor zehn Jahren war die Ausbildung zum Kirchenmusiker im Aargau nicht sehr begehrt. Reformierte und Katholiken hatten damals noch ihre eigenen Schulen für Organisten und Chorleiter. Das reformierte Musikseminar verzeichnete aber nur drei, die katholische Schule vier Studenten.
Aus der Not heraus haben Reformierte und Katholiken ihre Ausbildungsstätten fusioniert. Es entstand die Kirchenmusikschule Aargau, die als einzige ökumenische Kirchenmusikschule der Schweiz nun ihr 10-Jahr-Jubiläum feiern kann.
Nur 7 Schüler schliessen im Juni die Ausbildung ab
Doch die Schülerzahlen sind immer noch im Keller. Lediglich sieben frischgebackene Organisten und Chorleiter werden am 22. Juni im Kloster Wettingen ihre Diplome erhalten. Und für den nächsten Kurs hätten sich nur gerade sechs Studenten eingeschrieben, meldete die Zeitung «reformiert» anfangs Juni.
Gegenüber dem Regionaljournal vom Donnerstagmorgen sagt Schulleiter Markus Frey, es seien dank des Zeitungsartikels noch einige Anmeldungen eingegangen: «Wir haben jetzt neu 14 Anmeldungen, also doch eine schöne Sache». Um die Kirchenmusiker als Klasse unterrichten zu können, seien mindestens zehn Studierende nötig.
Mehr populäre Musik soll die Kirchen-Schule retten
Schulleiter Frey weiss allerdings, dass damit die Zukunft der Kirchenmusikschule Aargau nicht gesichert ist. Erstens müsse die Schule bekannter werden. Und zweitens überlege man sich eine Ausbildung im Bereich Popularmusik, um neue Studenten anzulocken. Zurzeit ist die Ausbildung auf die traditionelle Kirchenmusik ausgerichtet. Die Ausbildung zum Organisten oder zur Chorleiterin dauert an der Kirchenmusikschule Aargau zwei Jahre. Mit dem Diplom in der Tasche verdienen die Musiker etwas mehr, wenn sie für Gottesdienste engagiert werden. (jagm)