Es scheint, als wäre die Reaktivierung des Klingnauer Stausees eine unendliche Geschichte: Drei Mal wurden das Projekt beziehungsweise Änderungen daran öffentlich aufgelegt - und auch nach diesem dritten Mal bleibt eine Einwendung bestehen und sorgt dafür, dass die Arbeiten am Klingnauer Stausee warten müssen.
Diskussionen um das Ausbaggern
Es geht einerseits um einen breiteren Seitenarm auf der südlichen Seite des Sees, welcher das stehende mit einem fliessenden Gewässer verbindet. Andererseits geht es um Material, genauer gesagt Sedimente, welche aus dem See geholt werden. Letzteres hat in den letzten Jahren immer wieder zu Diskussionen geführt.
Denn diese Sedimente sind teilweise so stark belastet, dass man sie nicht einfach in einen Fluss leiten kann. In der jüngsten Auflage einer Projektänderung ging es darum, dass 28'000 Kubikmeter Sedimente aus dem Stausee geholt werden und 11'000 davon in zwei Deponien gebracht werden.
Fischereiverband will mehr
Doch diese Variante gefällt dem Aargauischen Fischereiverband nicht. Das bestätigt Patrick Rötheli, er ist Leiter Gewässernutzung bei der Abteilung Landschaft und Gewässer. «Eine Einwendung der Fischer blieb auch nach der jüngsten öffentlichen Auflage der Projektänderung bestehen», erklärt Rötheli auf Anfrage des Regionaljournals Aargau Solothurn.
«Wir wollen, dass alle Sedimente und nicht nur 28'000 Kubikmeter aus dem See geholte werden», sagt Hans Brauchli vom Aargauischen Fischereiverband auf Anfrage. Und: Nichts von diesem Material soll danach zurück in einen Fluss, verlangt Brauchli. Denn die Belastung dieser Sedimente sei zu stark und nicht gut für die Fische.
Eine weitere Verzögerung
Sicher ist: Diese Verzögerung hat Folgen. Der geplante Baubeginn im Sommer 2016 ist nicht mehr realistisch.
Denn: «Es ist nicht auszuschliessen, dass es noch weitere Projektänderungen gibt», bestätigt Rötheli. Und das heisst, dass es vielleicht gar zu einer vierten Auflage kommt mit einer weitere Projektänderung. Deshalb ist es gut möglich, dass erst 2017 ausgebaggert wird. Das wäre dann zehn Jahre nach der ersten Planung des Projekts.