Das macht Kompass
Das erste Büro von Kompass war in einem Lieferwagen untergebracht. Seither ist die Fachstelle stark gewachsen. An den Standorten Solothurn und Olten arbeiten rund 30 Mitarbeiter. Hinzu kommen 17 Pflegefamilien, welche bei Kompass angestellt sind.
Am Donnerstag feiert Kompass das 20-Jahr-Jubiläum. Die Arbeit sei dankbar, aber komplexer geworden, sagt Bruno Hug, der Präsident des Trägervereins: «Wir haben immer mehr Patchworkfamilien und alleinerziehende Eltern».
«Man schaut früher hin»
Kompass hat immer mehr mit schwierigen Fällen zu tun. Kinder, die in Pflegefamilien untergebracht werden, konnten früher oft nach einer gewissen Zeit wieder nach Hause. Heute bleiben sie. Und es müssen vermehrt Babys «ab Spital» in Pflegefamilien platziert werden, weil die Eltern zum Beispiel drogensüchtig sind.
Was läuft falsch, dass Kompass immer mehr zu tun hat? «Es läuft nicht immer mehr falsch in den Familien», relativiert Präsident Bruno Hug.
Der frühere Jugendanwalt des Kantons Solothurn sagt: «Man nimmt halt heute die Bedürfnisse der Kinder ernster. Man schaut früher hin, wenn ein Kind vernachlässigt wird, als man das vor 30 oder 40 Jahren gemacht hat».
Noch genügend Pflegefamilien
Von den 17 Pflegefamilien, welche für Kompass arbeiten, sind zwei seit der Vereinsgründung dabei. Neue Pflegefamilien zu finden, ist aber nicht immer einfach. «Weil junge Frauen mehr auswärts arbeiten als früher, und weil die Anzahl Bauernbetriebe rückläufig ist», erklärt Präsident Hug im Gespräch mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. «Aber wir finden nach wie vor einzelne Familien».