Es ist ein heftiger Anstieg: 0,2 % in beiden Kantonen. Konkret sind das 700 zusätzliche Arbeitslose im Aargau, und fast 400 im Kanton Solothurn. Damit ist die Wirtschaftskrise in Europa nun in der Region angekommen.
Beide Kantone geben dies als Hauptgrund für die gestiegenen Arbeitslosenzahlen an. «Wir haben schon im Oktober und November erste Anzeichen gespürt, jetzt sind wir definitiv betroffen», erklärt Jonas Motschi, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit im Kanton Solothurn. Besonders hart trifft es die beiden Kantone Aargau und Solothurn, weil sie stark vom Export abhängig sind.
Viele Arbeitslose in Baubranche
Neben den Auswirkungen der Europakrise fällt in den Aargauer Arbeitslosenzahlen aber noch etwas anderes auf. Auffällig viele Stellensuchende sind aus der Baubranche. Konkret sind es 900 von total 14‘000 Stellensuchenden im Aargau. Beim Amt für Wirtschaft und Arbeit weiss man noch nicht genau, an was das liegt. Und auch beim Baumeisterverband rätselt man. Geschäftsführer Pascal Lohner spricht von einem besonders guten 2. Halbjahr 2012. Er vermutet, dass sich auch Personen als arbeitslos gemeldet haben, die nicht aus dem Baugewerbe stammen aber zuletzt kurze Zeit dort gearbeitet haben.
Noch mehr Arbeitslose 2013
Die Aussichten sind düster. Die Zuständigen beider Kantone rechnen damit, dass die Zahlen in den nächsten Monaten nochmals ansteigen werden. Erst im 2. Halbjahr 2013 dürfte es wieder weniger Arbeitslose geben, heisst es aus Solothurn. Raphael Weisz vom Aargauer Amt für Wirtschaft und Arbeit rechnet gar damit, dass sich die Lage erst 2014 entspannen wird.
Grund zur Panik gebe es aber nicht, heisst es. Der Aargau liegt mit einer Arbeitslosenquote von neu 3 % immer noch unter dem Schweizer Durchschnitt von 3,3 %. Ebenso der Kanton Solothurn, dort sind es 2,7 %.