Eigentlich sollte der Fall Gisler an der Delegiertenversammlung gar nicht mehr diskutiert werden. Davon war Hansruedi Zumstein vor der Versammlung überzeugt. Als ehemaliger Präsident der Solothurner Schwinger wollte Zumstein jedoch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und den Fall Gisler doch noch aufarbeiten.
Lange Diskussion
Die Nordwestschweizer Schwinger diskutierten schliesslich eine Stunde lang über den Fall Gisler. «Man kam zum Schluss, dass Gisler offensichtlich nicht die Wahrheit gesagt hat», erklärt Zumstein.
Konsequenzen wurden für Gisler keine beschlossen aber: «Wenn er seine sportliche Karriere fortsetzen will, muss er nun Grösse zeigen und die Unwahrheiten richtig stellen», erklärte Hansruedi Zumstein gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Der falsche Spray
Beim Nordwestschweizer Verband ist man zur Überzeugung gelangt, dass Gislers Geschichte mit dem vertauschten Spray nicht stimmt. Anlässlich einer Kontrolle im September in Burgdorf wurden Nikethamide festgestellt. Diese sind gemäss Dopingliste verboten. Die Dopingkommission des Eidgenössischen Schwingerverbandes sperrte Gisler deshalb für sechs Monate.
Der Spitzenschwinger gab danach an einer Medienkonferenz bekannt, er habe sich im familiären Medikamentenschrank vergriffen: Gisler sagte er habe wohl fälschlicherweise einen Spray genommen, den eigentlich seine Frau gegen Schwangerschaftsübelkeit benutzte.