Nein, einfach war die Zeit für Christoph Vögele nicht. Der Konservator des Kunstmuseums Solothurn hat viel Nerven gebraucht, wie er selber zugibt. Und: Hie und da sei er beinahe zum «Rottweiler» geworden und habe quasi die Leute angeknurrt.
Doppelbelastung für Doppelausstellung
«Man fragt sich dann, was der da drüben jetzt grad macht, und warum dieses und jenes jetzt gerade sein muss – und zwar weil man einfach viel mehr Leute im Haus hat als sonst», erklärt Vögele. Heute kann er darüber lachen. Denn am Samstag geht die neue Ausstellung auf, eine Doppelausstellung sogar. Eine, die eben auch doppelt so anstrengend war.
Einerseits liefen die Bauarbeiten, andererseits die Vorbereitungen für die Ausstellung. «Manchmal war ich schon etwas in Sorge, ob die Bilder wirklich keinen Schaden nehmen ob all dem Staub», erklärt er. Aber: Es sei alles sehr gut über die Bühne gegangen und sei sehr gut koordiniert und ausgeführt worden, erklärt Christoph Vögele, der seit 1998 Konservator im Kunstmuseum ist.
Turo Pedretti: Künstler mit Solothurner Bezug
Ab Samstag, 7. März, sind nun die Werke von Peter Stoffel und Turo Pedretti zu sehen. Bei beiden Künstlern gibt es Parallelen zu dem, was aktuell im Kunstmuseum geschieht. Stoffel widmet sich dem Geologischen und Strukturen, die man in Steinen sehen kann. «Und bei uns gibt es ja im Moment auch um Steine; um Schuttberge und Baugruben», witzelt Vögele.
Der Zusammenhang zwischen Pedretti und dem Kunsthaus ist noch enger: Die letzte Ausstellung des Bündner Künstlers fand nämlich in Solothurn statt. «Das war 1964, unter dem Patronat des Kunstvereins Solothurn, im hiesigen Berufsschulhaus», erklärt Vögele. Der Familie sei es stets ein Anliegen gewesen, dass hier in Solothurn erneut eine Ausstellung stattfindet. Mit dieser Retrospektive erfüllt das Kunstmuseum der Familie damit den Wunsch.
Bilderausstellung aus praktischen Gründen
Dass übrigens aktuell Werke von Malern und nicht beispielsweise von Bildhauern ausgestellt werden, hat einen simplen Grund: Der Lift, den die Museumsmitarbeiter sonst benützen können, den gibt es wegen den Bauarbeiten im Moment nicht, so Vögele.
«Deshalb haben wir Bilder ausgestellt und nicht Skulpturen. Es war schon so anstrengend genug, die Bilder von Hand zu tragen. Mit Skulpturen wäre das noch viel anstrengender geworden», erzählt der 58-Jährige.