Kurt Wismer lebt in einem 200 Jahre alten Bauernhaus in Hägglingen. Es ist sein Elternhaus. Hägglingen liegt im Freiamt, in der Hochburg des Strohgewerbes. Wenigstens früher war es so. Viele Bauern verdienten sich einen Zusatz, indem sie Geflechte und Ornamente aus Stroh herstellten und dieses Produkte weiterverkauften.
Auch in Hägglingen war dieses Gewerbe weit verbreitet. Allerdings nicht im Haus von Kurt Wismer. Sein Interesse an Hüten erwachte in jungen Jahren. Deshalb machte er eine Lehre als Hutmacher.
Mit Stroh kam er während der Lehre nicht in Berühung. Erst später juckte es ihn, mit diesem Material zu experimentieren. Er schaute sich alte Strohhüte an und machte sie nach.
-
Bild 1 von 12. 200 Jahre alt ist das Haus, in dem Kurt Wismer wohnt. Den Laden hat er im ehemaligen Ziegenstall eingerichtet. Bildquelle: SRF.
-
Bild 2 von 12. In der Werkstatt von Kurt Wismer. Auf den Regalen stehen Holzköpfe, die er selber gedrechselt hat. Die Köpfe sind die Formen für die Hüte. Bildquelle: SRF.
-
Bild 3 von 12. Kurt Wismer sitzt am Fenster seiner winzigen Werkstatt. Auf dem Holzkopf hat er Strohhalme (Röhrli) aufgezogen. Diese knüpft er mit einem gewachsten Faden zusammen. Einen ganzen Tag braucht er für einen Hut. Bildquelle: SRF.
-
Bild 4 von 12. Kurt Wismer näht an seiner museumsreifen Nähmaschine einen Hut aus Strohgeflecht. Das Geflecht kauft er im Ausland ein. Bildquelle: SRF.
-
Bild 5 von 12. In Kurt Wismers Werkstatt ist es eng, überall stehen Werkzeuge, Hüte und Material. Bildquelle: SRF.
-
Bild 6 von 12. Der Hutladen von Kurt Wismer ist geöffnet, wenn der Hutmacher in der Werkstatt ist. Ansonsten ist der Laden geschlossen. Bildquelle: SRF.
-
Bild 7 von 12. Kurt Wismer mit einem Röhrlihut. Verziert ist der Hut mit einem Aargauer Band. Bildquelle: SRF.
-
Bild 8 von 12. Hübsch, so ein Freiämter Strohhut – Selbstversuch des Reporters. Bildquelle: SRF.
-
Bild 9 von 12. Freiämter Strohhüte in Reih und Glied in Kurt Wismers Atelier. Bildquelle: SRF.
-
Bild 10 von 12. Die genähten Hüte sind weitaus billiger als die geknüpften Röhrlihüte. Mit der Marge auf den genähten Hüten «subventioniert» Kurt Wismer die Röhrlihüte. Für diese hat er einen Tag Aufwand, diesen kann er nicht voll den Kunden verrechnen. Bildquelle: SRF.
-
Bild 11 von 12. In Kurt Wismers Atelier gibt es auch kleine Hüte zu kaufen. Sie sind für Puppen oder auch einfach als Dekoration gedacht. Bildquelle: SRF.
-
Bild 12 von 12. Kurt Wismer trägt einen Röhrlihut, auf den Ständern rechts präsentiert er genähte Hüte. Bildquelle: SRF.
Heute hat er schon Hunderte oder Tausende von Hüten hergestellt. Genau hat er sie nicht gezählt. Seine Spezialität sind geknüpfte Strohhüte. So genannte Röhrlihüte, denn die Strohhalme sind ja kleine Röhrchen.
Von seinem Handwerk kann Kurt Wismer gut leben. Er ist ein gefragter Spezialist, wenn es um die Strohverarbeitung geht. So ist er regelmässig Gast im Freilichtmuseum Ballenberg. Dort steht eine Strohwerkstatt aus dem Aargau. Und im neuen Strohmuseum im Park in Wohlen wird er seine Kunst auch demonstrieren.