Anfang Mai war sie da, die lang ersehnte Baubewilligung für das Kurtheater Baden. Für 34 Millionen Franken soll die grösste Vollbühne des Kantons saniert, modernisiert und erweitert werden.
Es ist ein grosses Projekt und ein massiver Eingriff nicht nur in das bestehende Gebäude, sondern auch in die Parklandschaft rundum. Deshalb war das Bauprojekt von Anfang an umstritten. Direkte Antwohner bemängelten schon bei der Auflage des Vorentscheidgesuchs, das sanierte Kurtheater werde zu hoch und es rücke zu nahe an die Wohnbauten.
Während der Auflage des Vorentscheidgesuchs konnten sich die Einsprecher und die Bauherrin, die Theaterstiftung Baden-Wettingen, nicht einigen. Während der öffentlichen Auflage gingen wieder Einsprachen ein. Wieder gab es keine Einigung.
Der Ball liegt bei der Regierung
Deshalb ist es keine Überraschung, dass die Einsprachen nun an den Regierungsrat weitergezogen werden. Einer der Einsprecher ist Georg Gindely. Er besitzt und bewohnt ein Haus in unmittelbarer Nähe des Kurtheaters. Die Einsprache hat er gemeinsam gemacht mit Lieni Fueter, ebenfalls Anwohner und Hausbesitzer in der Nähe des Theaters. Gindely bestätigt einen Bericht der «Aargauer Zeitung».
Georg Gindely betont, dass er ein grosser Freund sei des Kurtheaters. Er ist im Quartier aufgewachsen und stand als Kind selber als Statist auf der Bühne. Aber: «Der Eingriff ist so massiv und rechtlich fragwürdig, dass wir uns entschieden haben, eine Beschwerde zu machen.» Die Einsprecher stören sich an der Höhe und Tiefe der Hinterbühne. «Die kommt viel zu nahe an unsere Liegenschaften heran», sagt Gindely. «Es ist wie eine Staumauer, die das ganze Quartier beeinträchtigt.»
Nun liegt der Ball bei der Regierung. Wann sie entscheidet ist offen. Der Zeitplan für die Sanierung des Theaters wankt nun aber. Geplant war der Spatenstich für den Frühling 2015, nach dem Ende der Spielsaison 2014/2015. Aber dieser Termin dürfte im Licht der neuen Ereignisse nur schwer zu halten sein.