Die FDP der Stadt Olten enerviert sich über den vielen Abfall am Ländiweg, über die Belästigung durch freilaufende Hunde und über angeblichen Drogenhandel. Die Partei fordert von der Stadt sofortige Massnahmen dagegen, bis zum 1. August solle der Stadtrat ein Zeichen setzen.
«Wir schlagen drei konkrete Massnahmen vor: Wegweisungen, wenn sich Personen nicht ordentlich verhalten, Hunde an die Leine und konsequente Ahndung von Gesetzesverstössen», erläutert Urs Knapp, Fraktionspräsident der FDP im Oltner Gemeindeparlament.
Ausnahmezustand am Ländiweg? Eher nicht.
Die Schilderungen der FDP klingen teils dramatisch. Eine offene Drogenszene würde sich entwickeln, Passanten fühlten sich belästigt und hätten Angst. Nun müsse die Stadt etwas dagegen unternehmen.
Ganz so dramatisch sei die Situation schon nicht, heisst es bei anderen Behörden. Die Polizei möchte sich nicht gross zum politisch-motivierten Vorstoss äussern, sagt aber, man kontrolliere schon jetzt regelmässig am Ländiweg. Gegen Drogendelikte gehe man natürlich konsequent vor, das sei aber nicht häufig der Fall. Viel eher habe man ein Problem mit dem Abfall.
Auch bei der städtischen Tourismusstelle ist man zwar nicht begeistert vom Erscheinungsbild des Ländiwegs. Tourismus-Chef Deny Sonderegger, ebenfalls FDP-Vertreter, meint aber auch, dass man die Situation jetzt besser wahrnehme: «Wegen dem schönen Wetter sieht man es besser, wir glauben aber nicht, dass es in den letzten Jahren stärker geworden ist.»
Ländiweg bewegt die Leute
Zu viele Wegweisungen wären wohl nicht die Lösung, findet Sonderegger. Natürlich müsste man dies in letzter Konsequenz tun, wenn sich die Leute nicht an Regeln halten, aber «aus Sicht der Touristik soll Olten auch eine vielfältige Stadt sein».
Ganz zufrieden mit dem Ländiwege ist in Olten wohl kaum jemand, vor allem der Abfall stört viele Leute, wie ein Blick in die sozialen Netzwerke im Internet zeigt, hier brauche es schon Massnahmen ist der Tenor. Trotzdem, ob die Leute, die dort in der Sonne sitzen und häufig Bier trinken, weg sollen, oder ob man sie tolerieren kann, darüber gehen die Meinungen auseinander.