Sitzungen kann man verschieden leiten: Kaffee trinken und über Gott und die Welt reden oder rasant durch die Traktandenliste gehen. Alex Hürzeler will keines der Extreme. Klar ist für ihn aber: «Kreuz und quer diskutieren will ich nicht, uferlose Sitzungen gibt es bei mir nicht.» Ebenso klar ist für ihn aber auch, dass in der Regierung die Geschäfte à fonds diskutiert werden müssen.
Als Landammann muss Alex Hürzeler nun ein Jahr lang die Sitzungen der Regierung leiten, die jeden Mittwoch stattfinden.Vor allem aber muss Alex Hürzeler neben seiner Regierungsarbeit als Chef des Bildungs- und Kulturdepartements den Aargau repräsentieren. Der Landammann hat einen dichten Terminplan.
Das Privatleben tritt zurück
Das stört Hürzeler nicht: «Man muss dafür geboren sein. Ich habe immer, egal ob Beruf oder Militär, etwas mehr gemacht als andere. Das hat jetzt zum Amt des Landammans geführt.» Es ist ihm bewusst, dass sich in seinem Fall Beruf und Privates nur schwer oder gar nicht auseinanderhalten lassen.
«Wenn ich als Privatperson an ein Fussballspiel gehe und dort auf ein Sachgeschäft aus dem Bildungsbereich angesprochen werde, dann soll es so sein», sagt der neue Landammann. Er sagt von sich selber, dass er gern unter Menschen ist. Das Bad in der Menge scheut er also nicht.
Alex Hürzeler geht mit gesundem Selbstvertrauen in sein Landammann-Jahr. Der Aargau habe eine starke Stellung in der Schweiz, nicht nur bevölkerungsmässig, sondern auch wirtschaftlich. Er müsse sich auf keinen Fall hinter anderen Kantonen verstecken.
Stolz auf den Aargau
Für Alex Hürzeler ist der Aargau und damit die Welt in Ordnung. Gedankenspiele über einen Übertritt des Fricktals zu einem Kanton Basel kommen bei ihm als Fricktaler schlecht an. «Der Aargau ist in seinen heutigen Grenzen das richtige Gebilde.»
Der Landammann freut sich darüber, dass der Aargau stabil ist. Als Bildungsminister habe er in seinen bisherigen vier Amtsjahren gelernt, wie dynamisch der Kanton Aargau in seiner Anfangszeit war.
«Es ist gewaltig, was damals alles passierte. Heute sind wir aber anders aufgestellt. Wer weiss, vielleicht gibt es wieder einmal eine Aufbruchstimmung mit grossen Veränderungen. Ich persönlich wünsche es mir allerdings nicht.»