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Aargau Solothurn Lehrermangel: Es fehlen vor allem Kindergärtnerinnen

Die Kantone Aargau und Solothurn suchen verzweifelt nach neuen Lehrpersonen. Vor allem Primarschulen und Kindergärten brauchen Personal, wie die Bildungsdepartemente der Nordwestschweiz gemeinsam mitteilen.

Ein Knabe holt sein Znüni aus einer Tasche, die mit Leucht-Dreicken zusammen an der Garderobe hängt.
Legende: Allein im Aargau fehlen noch 42 Kindergärtnerinnen für das nächste Schuljahr: Diese Stellen zu besetzen ist schwierig. Keystone

Die Nordwestschweizer Schulen suchen vor allem Primarlehrer und Kindergärtner. Dies, weil die Schülerzahlen im Kindergarten und in der Primarschule weiterhin steigen. Im Kanton Aargau sind insgesamt 176 Stellen ausgeschrieben, die 90 Vollzeitstellen entsprechen.

Gesucht werden 42 Kindergärtnerinnen, 40 Primarlehrer, 28 Lehrer für die Sekundarstufe I und 66 Fachpersonen für weitere Aufgaben im Schulbereich. Im Kanton Solothurn waren 25 Stellen ausgeschrieben. Alle Stellen müssen ab dem kommenden Schuljahr besetzt werden.

Vor allem die Stellen im Kindergarten seien für Lehrpersonen zu wenig attraktiv, bestätigt Christian Aeberli vom Aargauischen Bildungsdepartement gegenüber Radio SRF. Die Ausbildung entspricht der Ausbildung zum Primarlehrer, die Löhne aber liegen tiefer.

Zudem, so Niklaus Stöckli vom Aargauischen Lehrerverband, sei das Ansehen der Kindergärtnerinnen nicht hoch genug: «Viele Leute denken: Kindergarten, das ist einfach ein bisschen auf die Kinder aufpassen.» Dass sei falsch, der Beruf Kindergarten Lehrperson sei psychologisch und pädagogisch sehr anspruchsvoll.

Auf der Sekundarstufe I fehlen nur wenige Lehrkräfte. Das Bild sei jedoch trügerisch, erklärt Christian Aeberli: «Im Aargau wechselt das Schulsystem, deshalb braucht es dieses Jahr weniger Oberstufenlehrer.» In den nächsten 10 Jahren dürfte sich die Situation aber wieder zuspitzen, ist Aeberli überzeugt.

Damit die Kinder im August nicht vor verschlossenen Kindergartentüren stehen, will der Kanton nun Lehrpersonen aus Österreich und Deutschland einstellen oder pensionierte Kindergärtnerinnen überzeugen, doch noch etwas länger zu unterrichten. Wichtig sei, so Niklaus Stöckli vom Lehrerverband, dass man nicht einfach irgendwen einstelle, sondern ausgebildete Lehrpersonen. Sonst leide die Qualität des Unterrichts.

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