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Bild 1 von 12. Auf dem Schlossweg geht es plötzlich nicht mehr weiter. Der Weg bleibt bis zum Abschluss der Hauptsanierung im Herbst gesperrt. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 2 von 12. Rainer Kaufmann leitet die Sanierung der Schlossmauer auf dem Schloss Lenzburg. Er hat schon viel Erfahrung mit der Sanierung von altem Mauerwerk und Natursteinmauern. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 3 von 12. Ein Arbeitsplatz mit Aussicht: Von der obersten Plattform des Gerüstes bietet sich ein spektakuläres Panorama über Lenzburg und die Umgebung. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 4 von 12. Polier Jeremias Zuckschwerdt bei der Behandlung der Oberfläche der Zinnen. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 5 von 12. Lehrling Patrick Schei gefällt die spezielle Arbeit. «Man kann viele verschiedene Dinge selber machen und muss immer den Kopf bei der Sache haben.». Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 6 von 12. Sehr viel Handarbeit ist gefragt bei der Sanierung von altem Mauerwerk: Jeremias Zuckschwerdt bei der Arbeit. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 7 von 12. Projektleiter Rainer Kaufmann zeigt die Gewindestangen, welche zur horizontalen Stabilisierung in die Mauer eingebaut werden (klein zu sehen in der Mauer). Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 8 von 12. Das imposante Gerüst ist rund 20 Meter hoch und ist auch um die markante Felsnase herumgebaut. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 9 von 12. Die Sanierung und ihre Massnahmen dürfen auch in Zukunft noch erkennbar sein: Die Platten der grossen Felsanker, welche die Mauer stabilisieren, bleiben unverputzt und sichtbar. Die Stange dahinter reicht ungefähr fünf Meter in die Mauer und den Fels dahinter. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 10 von 12. Das imposante Baugerüst ist auch um die markante Auskragung des Schlossfelsens herumgeführt. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 11 von 12. An einigen Stellen wurden in der Mauer nur ganz kleine Ziegelstücke verbaut. Diese bieten wenig Stabilität und müssen mit neuem Mörtel fixiert werden. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
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Bild 12 von 12. Im oberen Teil der Mauer ist zwischen den einzelnen Steinen kaum noch Mörtel vorhanden. Rausfallende Brocken können für Spaziergänger zum Risiko werden. Hier werden die Steine fast einzeln von Hand entfernt und mit neuem Mörtel neu gesetzt. Bildquelle: Stefan Brand/SRF.
Auf dem Weg, der unter dem Schloss Lenzburg der Mauer entlang führt, werden Spaziergänger derzeit jäh gebremst. Ein Gitter versperrt den Schlossweg und ein Schild weist darauf hin, dass der Weg momentan gesperrt ist. Das imposante Baugerüst, das sich direkt hinter dem Gitter an die Schlossmauer anlehnt, erklärt den Rest.
Kein festes Arbeitsschema möglich
Seit im Jahr 2013 mehrere Steine und Felsen aus der Mauer auf den Weg hinuntergefallen waren, war klar, dass die Mauer überprüft werden muss. Letzten Herbst schliesslich nahmen Spezialisten einen Augenschein und kamen zum Schluss, dass eine Sanierung an einigen Stellen dringend nötig sei. «Eine solche Mauer braucht regelmässige Instandhaltung und jetzt ist sicher die Zeit dazu», sagt der Projektleiter Rainer Kaufmann gegenüber Radio SRF.
Über die Jahrhunderte wurde an der Mauer immer wieder herumgebastelt, Pläne dazu sind kaum vorhanden.
Es sei eine sehr spezielle Angelegenheit solch altes historisches Mauerwerk zu sanieren, betont der Projektleiter. Weil über die Jahre ständig an der historischen Substanz gearbeitet wurde, sei die ganze Mauer sehr heterogen. Je nachdem wer zu welcher Zeit daran gearbeitet hat, gäbe es beträchtliche Unterschiede in der Qualität. An einigen Stellen finden sich grosse stabile Blöcke in der Mauer, an anderen Orten bestünde die Mauer aus vielen kleinen Ziegelstücken.
Die Sicherung der Mauer habe oberste Priorität. Es geht dabei vor allem darum alle Steine der Mauer zu prüfen und diese an den nötigen Stellen mit neuem Mörtel neu zu fixieren.
Pure Handarbeit
Bei einer solchen Sanierung zähle darum die Erfahrung am meisten, meint Rainer Kaufmann. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Sanierung von altem Mauerwerk und Natursteinen und hat sich so viel Wissen darüber angeeignet. Unter anderem war er schon an der Sanierung des Schiefen Turms von Pisa beteiligt und hat auch schon an fast allen Aargauer Schlössern Mauerstücke saniert.
Die Sanierung von historischem Mauerwerk lässt sich kaum in einer Ausbildung lernen, es braucht vor allem viel Erfahrung.
Und auch der zuständige Polier von der Firma Zuckschwerdt betont die Rolle der Erfahrung. Nur so könne man jeweils am Vortag abschätzen, was es wohl am nächsten Tag zu tun gibt. Die Arbeit sei dann aber sehr attraktiv. «Es ist eine nachhaltige Arbeit. Wenn man es richtig macht, dann sieht man auch in vielen Jahren noch das Resultat der eigenen Arbeit, das macht Freude», sagt Polier Jeremias Zuckschwerdt.
Den Beruf Maurer mit Spezialisierung auf Sanierungen ergreife man nicht einfach so, gibt Lehrling Patrick Schei zu. Man müsse sich schon dafür interessieren: «Man kann vielfältige Dinge tun hier und muss den Kopf immer bei der Sache haben.»
Die Sanierung alter Gemäuer sei hauptsächlich Handarbeit sagt Projektleiter Rainer Kaufmann. «Natürlich kommt ab und zu eine Maschine zum Einsatz, aber der grosse Teil der Arbeit besteht aus Handarbeit. Viele Steine werden einzeln von Hand gesetzt.» Das sei zwar auch eine schöne Arbeit, aber vor allem sehr intensiv. 2500 Mannstunden würden hier investiert, verdeutlicht Kaufmann den Aufwand.
Historische Hintergrundinfos wichtig
Bevor die eigentlichen Sanierungsarbeiten begonnen haben, hat sich Kaufmann intensiv mit dem Schloss Lenzburg und seiner Geschichte beschäftigt. Welcher Herrscher war zu welcher Zeit auf dem Schloss, wann hat das Schloss den Besitzer gewechselt und so weiter.
Informationen gewinnt Kaufmann zum Beispiel aus historischen Bildbänden, welche Abbildungen des Schlosses zeigen. «Daraus gewinne ich wertvolle Informationen, zum Aussehen des Schlosses zu einer bestimmten Zeit.» Und mit solchen Infos lässt sich auch die Sanierung besser planen.