Die Limmattalbahn, die künftig die Gemeinden links der Limmat verbindet und sie an die bestehende S-Bahn anbindet, nähert sich mit grossen Schritten der Umsetzungsphase. «Ziel ist, dass wir im Herbst 2016 die Baubewilligung des Bundesamts für Verkehr erhalten», sagte Daniel Issler, Gesamtprojektleiter der Limmattalbahn, am Mittwoch vor den Medien.
Viertel der Einsprachen noch hängig
Bis dahin gibt es aber noch verschiedene Einsprachen abzuarbeiten. Insgesamt sind 229 Einsprachen gegen das Projekt Limmattalbahn und acht gegen den Depotstandort im Gebiet Müsli eingegangen.
«Etwa ein Viertel der Einsprachen liegt beim Bundesamt für Verkehr, da wir uns mit den Einsprechern nicht einigen konnten», so Issler. Bei diesen Einsprachen wäre ein Weiterzug bis vor Bundesgericht möglich. Viele dieser Einsprachen betreffen jedoch die zweite Bauetappe, die von 2019 bis 2022 eingeplant ist. «Das entschärft die Situation ein wenig.»
Neues Team im Verwaltungsrat
Aktuell konnte die Limmattalbahn AG bereits einige Arbeiten wie beispielsweise für den Gleisoberbau oder die Fahrleitung vergeben. Zudem hat sich der Verwaltungsrat für die kommende Realisierungsphase neu konstituiert.
Neuer Verwaltungsratspräsident ist Nationalrat Hans Egloff (SVP). Er vertritt zusammen mit Franz Kagerbauer, dem Direktor des Zürcher Verkehrsverbunds ZVV, und Roland Kobel - er war Gesamtprojektleiter der Durchmesserlinie Zürich bei der SBB - den Kanton Zürich. Matthias Adelsbach vertritt als stellvertretender Kantonsingenieur den Kanton Aargau.
Unser Ziel ist, dass die Limmattalbahn im Jahr 2022 ihren Betrieb vollständig aufnehmen kann,
Der Spatenstich für die drei Kilometer lange erste Etappe, in der die VBZ-Tramlinie 2 bis nach Schlieren verlängert wird, soll im September 2017 erfolgen. Im Jahr 2019 soll die Verbindung im 7,5-Minuten-Takt ihren Betrieb aufnehmen.
Die Vorbereitungsarbeiten für die zweite Etappe beginnen im Jahr 2017. Der Baustart ist für das Jahr 2019 vorgesehen. «Unser Ziel ist, dass die Limmattalbahn im Jahr 2022 ihren Betrieb vollständig aufnehmen kann», sagte Daniel Issler.
Die Limmattalbahn soll dann vorerst im 15-Minuten-Takt zwischen dem Bahnhof Altstetten und Killwangen-Spreitenbach fahren.
Das Gemeinschaftsprojekt der Kantone Zürich und Aargau kostet insgesamt 755 Millionen Franken.
- Die Stimmberechtigten des Kantons Zürich haben 510,3 Millionen Franken für das Bauvorhaben und 136,3 Millionen Franken für Strassenprojekte gutgeheissen.
- Der Aargauer Grosse Rat hat einen Realisierungskredit von knapp 180 Millionen Franken bewilligt.
- Der Bund übernimmt ausserdem 35 Prozent der Gesamtkosten.