Arsène Perroud überzeugte offensichtlich weit über die Parteigrenzen hinaus: Mit 1335 Stimmen liess der SP-Kandidat die vier Gegenkandidaten weit hinter sich. Der Zweitplatzierte Oliver Degischer (parteilos) erreichte nicht einmal die Hälfte der Stimmen, nämlich 628. FDP-Ortsparteipräsident Konrad Gfeller holte 425 Stimmen. Otto Erb (Dorfteil Anglikon) machte 237 Stimmen.
Die Wohler SP war seit über 10 Jahren nicht mehr im Gemeinderat vertreten, Arsène Perroud freut sich deshalb auch am Tag nach der Wahl noch sehr über sein Resultat. «Mit diesem deutlichen Resultat habe ich nicht gerechnet, über die Hälfte der Wohler Stimmenden hat mich gewählt, das ist überwältigend», erklärt der frischgebackene Gemeindrat gegenüber Radio SRF.
Steuersenkungen sind für Perroud der falsche Weg
Perroud ortet die Herausforderungen für Wohlen dort, wo sie auch andere Politiker sehen: «Wir haben viele Sanierungsprojekte ausstehend und wir haben einen zu tiefen Steuerertrag.» Für Perroud braucht es gegen diese Probleme aber linke Lösungen. «Ich werde sicherlich keine Steuersenkung befürworten.»
Das politische Klima in Wohlen ist angespannt: Die grösste Fraktion im Einwohnerrat, die SVP, hat keine eigene Vertretung in der Exekutive. Perroud hat die immer wieder harten und emotionalen Debatten im Gemeinderparlament als Einwohnerratspräsident hautnah erlebt. Das Problem liege nicht zwingend an der fehlenden SVP-Vertretung im Gemeinderat, glaubt Perroud.
«Es braucht sinnvolle Lösungen, gute Vorschläge. Damit kann man konstruktive Diskussionen auslösen», meint Arsène Perroud. «In der Lokalpolitik spielt das übliche Links-Rechts-Schema sowieso nicht so eine grosse Rolle.»
Amtsantritt per sofort
Arsène Perroud tritt sein Amt als Gemeinderat per sofort an, er ersetzt den verstorbenen Toni Schürmann und dürfte auch dessen Ressort Bevölkerungsschutz übernehmen.
In Wohlen herrscht übrigens schon bald wieder Wahlkampf: Im September stehen nämlich die Gesamterneuerungswahlen für den Gemeinderat an.