Heute erhält jeder der 1700 Lostorfer Haushalte jeweils die Einladung zur bevorstehenden Gemeindeversammlung schriftlich zugestellt. «Das ist ein ziemlicher Aufwand», sagt Gemeindepräsident Thomas Müller gegenüber Radio SRF.
Ungelesen in der Papiersammlung
Hinzu käme, dass zirka 90 Prozent der versandten Einladungen ungelesen in der Papiersammlung landeten. «Das ist nicht gerade umweltfreundlich», so Müller weiter. Im Sinne von Ressourceneinsparungen (Papier, Strom, Zeit, Geld usw.) hat deshalb der Gemeinderat beschlossen, die Einladungen zur Gemeindeversammlung ab 2017 nicht mehr in sämtliche Haushalte zu versenden.
Die Einladung wird nach wie vor im Publikationsorgan der Gemeinde – dem «Niederämter-Anzeiger» – und auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Wer keinen Internetzugang hat, der kann die Unterlagen zur Gemeindeversammlung direkt bei Gemeindekanzlei zu beziehen.
Anderer Kanton, andere Regeln
Lostorf ist nicht die einzige Solothurner Gemeinde, welche keine schriftlichen Einladungen mehr verschickt zur Gemeindeversammlung. Zahlreiche andere Gemeinden verfahren gleich.
Im Aargau ist eine solche Handhabung hingegen nicht möglich. Das Aargauer Gemeindegesetz definiert nämlich, dass die Einladung zur Gemeindeversammlung per Post den Stimmbürgern zugestellt werden muss.
Der Spar- und Umweltgedanke beschäftigt allerdings auch die Aargauer Gemeinden, wie das jüngste Beispiel Vordemwald zeigt. Vordemwald will auch Papier sparen und verschickt deshalb neu nur noch das Minium an Material mit: die Traktandenliste und die Anträge des Gemeinderates.