«Ja, es schmerzt», sagt Lucas Fischer, «ich muss mich jetzt neu orientieren, muss zuerst einmal schauen, was kommt». Im Interview mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn sagt der 25-jährige Möriker, dass er gerne noch ein paar Jahre seines Lebens seinem geliebten Turnsport gewidmet hätte.
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Rücktritt wegen Warze
Fischer wird im besten Alter zum Rücktritt gezwungen. Er, der an der Europameisterschaft 2013 mit dem Gewinn der Silbermedaille am Barren bewiesen hat, dass er zurecht als grosses Talent gegolten hat, zermürbt von gesundheitlichen Problemen, eines nach dem anderen, darunter auch Epilepsie. Dass am Schluss eine Warze an der Hand den Ausschlag zum Rücktrittsentscheid gegeben hat, ist für Lucas Fischer doppelt schmerzhaft.
Tröstend sei, «dass ich in dieser schwierigen Phase meines Lebens von der Öffentlichkeit und auch von den Medien sehr viel Verständnis, Wertschätzung und auch Herzlichkeit erfahre», sagt Lucas Fischer. Er, der als Sportler gerne Red und Antwort gestanden ist, im Guten wie im Schlechten, strebt weiterhin das Rampenlicht an: «Beruflich will ich meine Kreativität und meine Leidenschaft in irgend einer Art nutzen», sagt er.
Singen als Zukunft?
Zum Beispiel eine Karriere als Musiker, das könne er sich gut vorstellen. Singen ist mehr als ein Hobby für den Aargauer des Jahres 2014, singen habe ihm schon geholfen, gesundheitliche Tiefs zu überwinden und zu verarbeiten.
Seine erste Song-Veröffentlichung aus dem Jahr 2014 hat den Titel «Back right Now». Zurück zur richtigen Zeit – mit dem Ziel Olympische Sommerspiele vor Augen, zuerst London 2014 und dann auch Rio 2016. Daraus wurde nichts, «der Körper wollte und will offenbar einfach nicht mitmachen und zwingt mich dazu, neue Ziele zu setzen».
Verband hofft auf Fischers Knowhow
«Ziele, die uns Lucas Fischer als Vorbild für die Jugend und Experte mit grossem Knowhow hoffentlich erhalten», sagte David Huser, Chef Spitzensport im Aargauischen Kantonalturnverband am Rande der Schweizer Mannschaftsmeisterschaften vom 19./20. September in Lenzburg.
Ob und in welcher Form Fischer mit dem Turnsport in Verbindung bleibt, lässt er offen. Klar ist nur eines: «Ich will mit Vollgas in die Zukunft und Ja, Turnen ist und bleibt Herzenssache für mich».