Seine Hilfsbereitschaft ist am Montagnachmittag einem 49-jährigen Autofahrer in Herznach zum Verhängnis geworden. Der Mann wollte den Insassen eines Autos helfen, die offensichtlich eine Panne hatten. Stattdessen wurde er überfallen und beraubt.
Im Fricktal eine Panne vorgestäuscht
Der Mann fuhr von Frick in Richtung Staffeleggpass. «Bei einem Ausstellplatz ausserhalb von Herznach stand ein Auto mit einem englischen Nummernschild stehen und eine Gruppe von Menschen, die offenbar Hilfe brauchten», erzählt Roland Pfister, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau. Der Autofahrer hielt an und wollte Hilfe anbieten.
Stattdessen wurde er sofort bedroht und zur Herausgabe von Geld genötigt. Der unbekannte, rund 35- bis 40-jährige Täter, forderte das Opfer zudem in gebrochenem Englisch auf, zum nächsten Geldautomaten zu fahren und Bargeld abzuheben.
2000 Franken ausgehändigt
Dabei soll der Mann eine Hand in einer Jackentasche gehalten haben, so dass der Eindruck entstand, er führe eine Waffe mit sich.
Gemeinsam fuhren beide schliesslich nach Herznach, wo das Opfer am Geldautomaten 2000 Franken bezog und dem Mann übergab. Die Komplizen des Täters, ein Mann und eine Frau, fuhren mit dem angeblichen Pannenauto ebenfalls in die Nähe der Bank. Danach flüchtete das Trio. Die Kantonspolizei Aargau sucht nun Zeugen. Auch für sie ist dieser Fall aussergewöhnlich.
Das ist sicher eine eher seltene Straftat.
Laut Mediensprecher Roland Pfister komme es zwar hin und da vor, dass jemand vortäuscht, dass das Benzin ausgegangen ist. Dabei werde dann häufig versucht, Schmuck zu verkaufen oder einen Trickbetrug zu machen. «Dass aber jemand aufgefordert wird, an einem Automaten Geld zu beziehen, und das am hellichten Tag, im Fricktal – Das ist aussergewöhnlich.»
Soll man nun Menschen bei Autopannen nicht mehr helfen? Nein, meint Roland Pfister. Aber: Wenn ein komisches Gefühl mit schwingt oder irgendetwas auffällig ist an diesem Fall, dann «sollte man vielleicht besser vorbeifahren und den Polizei-Notruf wählen», so Pfister.