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Aargau Solothurn Maria Himmelfahrt: Grosser Tag für die Lourdes-Grotte Laupersdorf

«Ich bin Maria-Fan», sagt Martha Fluri aus Laupersdorf. Regelmässig steigt sie den Wald hoch zur Maria-Statue in der Lourdes-Grotte oberhalb des Dorfes. Und sie ist nicht die einzige. Immer mehr Menschen suchen den Kraftort im Solothurner Thal auf.

Erst kürzlich hatte Jakob Felder aus Safenwil eine Lungenoperation. Im Frühling kam dann noch ein Oberschenkelhalsbruch dazu. Trotzdem sei er danach an zwei Stöcken den Kreuzweg in Lourdes gegangen, lacht der 74-jährige.

Maria Himmelfahrt

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In religiösen Schriften aus der Zeit um 400 nach Christus wird beschrieben, dass Maria in Jerusalem oder Ephesos begraben worden sei. Kurz darauf sei Christus mit Engeln erschienen, der Grabstein sei weggewälzt worden und Christus habe Maria herausgerufen. Maria Himmelfahrt gehört zu den wichtigsten liturgischen Festtagen der katholischen Kirche.

Felder sitzt auf einer Bank bei der Lourdes-Grotte in Laupersdorf. Er sei oft hier oben, erzählt der Fähnrich des Lourdes-Pilgervereins Kanton Solothurn: «Man ist für sich allein und kann wieder mal etwas spulen im Kopf, das Zeug durchgehen, das man erlebt hat. Und man kann auch etwas beten und mit der Muttergottes reden, das tut einem wohl.»

Die Menschen suchen Ruhe

Die Ruhe bei der Lourdes-Grotte geniesst auch Martha Fluri. Die Einheimische kommt oft vom Dorf zur Grotte hoch und zündet eine Kerze an. «Mein Mann und ich sind sehr Maria-Fan. Ich glaube einfach an Maria, ich habe Freude an der Frau, und mein Mann noch mehr. Sie hilft mir.»

Immer mehr Menschen suchen den Kraftort oberhalb von Laupersdorf auf, sagt Bruno Schaad, Präsident des Grottenvereins. Die wenigsten Menschen sieht er persönlich, «aber man sieht es, wenn wir die Kerzen auffüllen, die Grotte putzen, das Kässeli leeren, dass hier viel geht».

Littering? Fehlanzeige!

Besonders viel gegangen ist am Montag. Zu Maria Himmelfahrt fand auf dem Platz vor der Lourdes-Grotte ein Gottesdienst statt. Gegen 100 Personen fanden den Weg, aber nicht alle einen Sitzplatz: die Stühle und Bänke waren schnell besetzt.

Lourdes

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Der Ort in Südwestfrankreich an der Grenze zu Spanien ist einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte der Welt. Einem vierzehnjährigen Mädchen soll in der Grotte von Massabielle im Jahr 1858 mehrfach die Mutter Gottes erschienen sein. Das Quellwasser in der Grotte gilt als «heilkräftig», was wissenschaftlich allerdings nicht bewiesen werden kann.

Littering? Vandalismus? Fehlanzeige! Die Besucher halten Sorge zur Lourdes-Grotte, heisst es beim Grottenverein. Und wenn mal auf dem Platz vor der Grotte jemand grilliere, müsse man die Leute halt darauf aufmerksam machen, dass das an einem Ort der Stille nicht gehe.

Im Geiste Lourdes

Am Gottesdienst zu Maria Himmelfahrt bei der Lourdes-Grotte Laupersdorf haben auch 20 bis 30 Mitglieder des Lourdes-Pilgervereins Kanton Solothurn teilgenommen. Rund 570 Mitglieder hat der Verein, vor allem Ältere und Frauen, sagt Präsidentin Gertrud von Däniken aus Dulliken.

Was heisst für sie pilgern? «Wir gehen einfach einmal im Jahr nach Lourdes und haben viel Freude. Wir beten, trinken aber auch Kaffee oder ein Glas Wein. Es geht ums Auftanken für Körper und Seele». Genau wie bei der Lourdes-Grotte in Laupersdorf.

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