Martin Tanner ist 51, Pfarreileiter in Unterkulm und hat viel Erfahrung im Bereich Careteam, psychologische Hilfe und Seelsorge. Ab Januar unterstützt Tanner neu Wirtsleute im Aargau. Für ihn ist das Teilzeitpensum als «Beizenpfarrer» mehr als nur ein Job.
Da sein, zuhören
Der Beizenpfarrer ist da, wo die Menschen arbeiten. Und das sei der beste Ort, um zuzuhören, zu helfen, so Tanner. Er freut sich auf die Aufgabe, welche er zusammen mit seinem reformierten Kollegen bestreiten wird. Ziel ist es, ein 10-Prozent Pensum dafür aufzuwenden, je nach Anzahl der Fälle.
Finanzielle oder private Probleme
Köche arbeiten zu unregelmässigen Arbeitszeiten, Hoteliers sind jeden Tag im Einsatz. Solche Einsätze können in der Gastroszene Menschen an ihre Grenzen bringen, weiss Martin Tanner. Auch eine Krankheitsdiagnose oder ein Brand können einen Gastrobetrieb aus den Fugen bringen. Genau für solche Situationen sieht sich der Wirtepfarrer zuständig.
Kirchlicher Hintergrund, mitmenschliches Handeln
Auch wenn Martin Tanner als Vertreter der katholischen Kirche auftritt, der Glaube der Wirtsleute hat für ihn keine Priorität. Er handle als Mitmensch, egal ob jemand Kirchgänger sei oder nicht, so der Pfarreileiter. Wenn jemand über die Bibel oder Gott sprechen möchte, sei das möglich. Es müsse aber von jener Person aus geschehen. Er selber werde sicher nicht mit diesem Thema beginnen, so Tanner.